Aleksander Aamodt Kilde hat mit dem Sieg am Sonntag im Super-G von Kvitfjell auch die kleine Kristallkugel für die Disziplinwertung geholt. Der Norweger gewann bei seinem ersten Heimsieg 0,07 Sekunden vor dem Kanadier James Crawford und 0,12 Sek. vor Olympiasieger Matthias Mayer, der damit im Spezialweltcup vor dem abschließenden Rennen 130 Zähler Rückstand und keine Chance mehr hat.
Der im Gesamtweltcup führende Schweizer Marco Odermatt kam mit dem von einem Speedtrainer seines Teams gesetzten Kurs nicht zurecht, landete außerhalb der Top 20 und vergab damit auch die Chance auf die Super-G-Kugel. Um das große Kristall hat Kilde als Zweiter abhängig von Odermatts Endplatzierung (Rennen noch im Gange) um die 190 Zähler Rückstand. Damit ist dem Eidgenossen der erstmalige Gewinn des Gesamtweltcups so gut wie sicher, denn Kilde wird vermutlich die Riesentorläufe in Kranjska Gora auslassen und sich auf das Finale konzentrieren.
"Super Lauf"
Der Kärntner Mayer sprach von einem "super Lauf", er habe alles sehr gut erwischt, sei im unteren Teil eine lässige Linie gefahren. "Den Sprung habe ich ein bissl unterschätzt. Es ist ein bissl ein Rückenwind aufgekommen, ich dachte, ich muss das ausnützen. Ich habe dann aber korrigieren müssen und bin noch gut zur Landung gekommen", berichtete der Kärntner.
Zweitbester Österreicher wurde Vincent Kriechmayr hinter Dominik Paris (ITA/4.), Beat Feuz (SUI/5.) und Justin Murisier (SUI/6.) als Siebenter (+0,73). "Ich bin nicht schlecht Ski gefahren, aber der Rückstand ist doch ein bisschen viel. Es war dann doch ein bisschen zu langsam", sagte Kriechmayr. Stefan Babinsky wurde Elfter (+1,00) und fuhr die beste Saison- sowie zweitbeste Karriereplatzierung ein. "Das tut gut und freut mich extrem. Ich wusste, dass mir die Strecke taugt, ich habe vor zwei Wochen den Europacup gewonnen und versucht, mein Ding zu machen." Er habe eine absolute Rakete an den Beinen gehabt, erklärte der 25-Jährige. Die Qualifikation für das Finale verpasste er als 28. der Super-G-Jahreswertung aber, Mayer, Kriechmayr, Raphael Haaser (Tages-31.), Daniel Danklmaier (16.) und Max Franz (34.) werden in dieser Disziplin in Courchevel/Meribel mit dabei sein.
Für den 29-jährigen Kilde war es der vierte Super-G-Sieg in diesem Winter, der siebente Saisonsieg sowie sein 13. Weltcupsieg überhaupt. Er gewann die zweite Super-G-Kugel nach 2016. "Es ist wie ein Traum, was für eine Saison. Die Kristallkugel ist gewaltig schön", sagte Kilde, der den stets engen Fight mit Mayer hervorhob und vor Freude aus dem Leaderboard-Sessel sprang, als dieser hinter ihm ins Ziel gekommen war. "Dieses Mal war es mein Tag, das nächste Mal werden wir wieder sehen."