Vor acht Jahren gewann Lizz Görgl den Super-G in Cortina d'Ampezzo. Dieser Erfolg bleibt weiter der letzte für die ÖSV-Damen im WM-Ort 2021. Diesmal trat Tamara Tippler an, um die Ehre der Österreicherinnen zu retten. Die Steirerin, schon 2019 als Dritte beste rot-weiß-rote Läuferin, fuhr diesmal auf Rang zwei, nur neun Hunderstel hinter der Siegerin Elena Curtoni. Für die Italienerin war es der erste Super-G-Weltcupsieg. Die große Favoritin und Siegerin der Abfahrt vom Vortag, Sofia Goggia, schockte die italienischen Ski-Fans mit einem schweren Sturz. Nach einem Verscheider zog es ihr die Ski auseinander und sie krachte ich ein Tor. Sie konnte aber doch selbst in das Ziel fahren und sorgte für großen Jubel den den italienischen Fans. Eine erste Diagnose lautet: Verstauchung des linken Knies.
Für Tippler war es die letzte Chance, sich eine fixe Fahrkarte zu Olympia zu sichern und sich für die völlig verpatzte Abfahrt vom Vortag - nur Rang 26 - zu rehabilitieren. "Nach der Abfahrt war ich richtig grantig, innerlich habe ich richtig gekocht. Ich wusste auch - es brennt der Hut, ich muss was zeigen, wenn ich nach Peking will. Zum Glück hatte ich Vertrauen zu mir, es ist ganz gut gegangen."
Fehlerhaft waren die Fahrten von MirjamPuchner und Ramona Siebenhofer. "Es waren zu viele Fehler drin, vor allem im Flachstück, gerade dort darfst du sie dir nicht erlauben", analysierte Puchner, "im Training geht es im Super-G bei mir gut, leider bringe ich diese Leistung nicht im Rennen. Daher heißt es nun zu Hause analysieren und dann in Garmisch wieder angreifen."
Sehr selbstkritisch gab sich Siebenhofer: "Ich habe versucht, die direkte Linie zu fahren, doch die war zum Teil zu direkt. Das ärgert mich schon, da ich in meinem letzten Rennen vor Olympia noch ein gutes Ergebnis erzielen wollte", berichtet die Steirerin, "ich ziehe mich jetzt zurück, mache einige Tage Pause, werde dann noch zwei Trainingstage einschieben und dann vorzeitig nach China reisen." Von Cornelia Hütter durfte mach nach ihrer Corona-Erkrankung keine Wunderdinge erwarten. Sie kam mit 1,39 Sekunden Rückstand auf die Siegerin ins Ziel.
Nach diesem Super-G muss ÖSV-Damenchef Christian Mitter das Team für die Spiele nominieren. Elf Frauen darf er aufstellen. Das dürften sein: Katharina Liensberger, Katharina Truppe, Katharina Gallhuber, Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler, Mirjam Puchner, Ariane Rädler, Stephanie Brunner, Katharina Huber, Christine Scheyer und Cornelia Hütter.
Joschi Kopp