Die Abfahrt in Zauchensee ist für viele Läuferinnen "die schönste im Weltcup". Eine davon ist Sofia Goggia, die im heutigen Abschlusstraining die Schnellste war. Die Italienerin schwärmt vor allem von derextrem steilen Startrampe: "Das ist für mich ein Bussi-Schuss. Bei vielen Abfahrten starten wir mit 80 km/h. Das ist mir zu langsam. Hier sind es gleich 115 km/h, das traugt mir. Da würde ich am liebsten Bussi schmeißen."
Die 29-Jährige hat in dieser Saison alle drei bisherigen Abfahrten gewonnen, schaffte es aber bisher in Zauchensee noch nicht auf das Podest: "Das ist richtig, NOCH konnte ich nicht auf das Stockerl fahren. Aber das ändere ich am Samstag. In Österreich habe ich auf der Klammer-Strecke in Kleinkirchheim gewonnen, auf der Schranz-Piste in St. Anton. Und hier heißt doch die Piste sicher Walchhofer? Nein, macht nichts, mir taugt es hier trotzdem." Auf Platz zwei landete Ester Ledeka (CZE) vor Lara Gut-Behrami (SUI).
Als beste Österreicherin fuhr Christine Scheyer auf Rang fünf: "Da es vor Weihnachten für mich nicht so gut lief, sind solche Ergebnisse für meinen Kopf sehr wichtig. In Zauchensee tue ich mir leichter, da ich hier 2007 gewonnen habe, daher kann ich auf der Kälberloch-Strecke instinktiv fahren, das macht mich auch schnell." So schnell wie noch nie im Weltcup war Nadine Fest. Die Kärntnerin landete auf dem sechsten Rang: "Endlich konnte ich einmal zeigen, was ich kann. Ich habe jetzt viele Jahre gebraucht, um mich im Weltcup zurechtzufinden. Da ich als ganz junge Läuferin, die im Europacup erfolgreich war, in den Weltcup kam, dachte ich gleich - ich werde alles zerreißen. Das ist mir nie gelungen. Jetzt bin ich älter und reifer und auf dem richtigen Weg."
Als Siebente schwang Mirjam Puchner im Ziel ab: "Es ist noch Potenzial da, ganz zufrieden bin ich nicht. Ich muss mir auf Video genau ansehen, was ich in den oberen Kurven noch nicht gut gemacht habe. Super ist, dass Goggia da ist, an der man sich orientieren kann." Bestens gelaunt stand Nici Schmidhofer im Ziel, traschte mit den Kolleginnen aus allen Nationen: "In der Früh habe ich Super-G trainiert, jetzt sehe ich mir das Training an. Am Samstag mache ich Pause und am Sonntag starte ich im Super-G."
Joschi Kopp