Der Slalom der alpinen Ski-Männer in Zagreb ist auch beim Nachtragstermin am Dreikönigstag unter keinem guten Stern gestanden. Das Rennen war wegen einer enorm in Mitleidenschaft gezogenen Piste mehrmals unterbrochen, ehe es nach 19 gestarteten Athleten endgültig abgebrochen wurde. In Führung lag der mit Startnummer ein ins Rennen gegangene Norweger Sebastian Foss-Solevaag.
Bester Österreicher war der Kärntner Marco Schwarz, der als Sechster aber bereits 1,74 Sekunden verloren hatte. Der Vorjahres-Zweite Manuel Feller kam nach einem Einfädler nicht ins Ziel, Michael Matt und Fabio Gstrein lagen über zwei Sekunden zurück.
Gefährliche Bedingungen
Von fair waren die Bedingungen aber weit entfernt - sie waren am Ende auch gefährlich. Immer wieder mussten Löcher zugeschaufelt werden. Die Piste wurde mehrfach mit Wasser und Salz behandelt werden. Die Organisatoren kämpften um das Rennen, das eigentlich bereits am Mittwoch hätte stattfinden sollen - am Ende vergeblich. 1:10 Stunden nach dem Start von Foss-Solevaag kam der Abbruch.
Die Strecke auf dem Sljeme war diese Woche schon mehrmals mit Salz und Wasser behandelt worden, unter anderem für das Frauen-Rennen am Dienstag. Tiefe Löcher waren letztlich die Folge. "Ich hoffe, dass sich keiner wehtut", betonte Schwarz nach seiner Fahrt die Verletzungsgefahr. "Die Piste war brutal grieselig, da bin ich nicht richtig ins Ziehen gekommen. Das ist natürlich mühsam."
"Sehr grenzwertig"
Seiner Meinung nach hätte ein Startversuch am Mittwoch eventuell sogar mehr Sinn gehabt. Den Schlusshang bezeichnete der Titelverteidiger im Disziplinweltcup als "sehr grenzwertig". Dieser wurde nach starker Zwischenzeit unter anderem Feller zum Verhängnis. Der Tiroler fädelte ein und rauschte wortlos aus dem Zielgelände ab.
Für Unverständnis sorgte das Durchdrücken des Rennens auch bei anderen Athleten. Der Schweizer Luca Aerni klopfte sich mehrmals auf den Helm. Stellenweise sei das Gras zum Vorschein gekommen, schilderte Michael Matt. "Da fällt man in ein Loch von einem halben Meter hinein, das ist eigentlich gefährlich, das muss nicht sein." Das Salz der vergangenen Tage und Wochen hätte der Piste zugesetzt. "Der Schnee ist jetzt komplett tot."
Gstrein witzelte
Ähnlich sah es Gstrein, der den Abbruch schon nach seiner Fahrt mit Nummer 18 auf das Rennen zukommen sah. "Wenn nach jedem zweiten Läufer fünf Minuten Pause sein müssen, weil sie Tore aufstellen und Löcher zuflicken müssen, sind wir um neun (21.00 Uhr) mit dem ersten Durchgang noch nicht fertig", prophezeite der Tiroler. Dann sollten die Athleten aber eigentlich bereits im Flieger sitzen.
Der Weltcup-Tross sollte am Donnerstagabend mit einem Charter nach Adelboden weiterreisen. Dort stehen am Wochenende ein Riesentorlauf und ein Slalom auf dem Programm. Torläufe folgen dann im Wochenrhythmus in Wengen (16. Jänner) und in Kitzbühel (23.), bevor am 25. auch noch der Klassiker in Schladming den Slalom-Monat Jänner beendet.