Die Slalomspezialisten im alpinen Skiweltcup sind in diesem Olympiawinter erst einmal zum Zug gekommen. Das letzte Rennen für sie in diesem Jahr steht am Mittwoch (17.45 und 20.45 Uhr/live ORF 1) in Madonna di Campiglio auf dem Programm. "Ich glaube, wir werden uns dort schon deutlich anders präsentieren", meinte Männer-Rennsportleiter Andreas Puelacher in seinem Ausblick auf den Nachtslalom-Klassiker. In Val d'Isere war Fabio Gstrein als 14. bester ÖSV-Torläufer gewesen.
Für die so erfolgsverwöhnte rot-weiß-rote Slalom-Equipe war Frankreich vor gut einer Woche nur bedingt die Reise wert. Manuel Feller fädelte als Halbzeit-Fünfter ein, der nun nach einem positiven Coronatest fehlende Christian Hirschbühl wurde 21., Michael Matt und Comeback-Athlet Marco Schwarz verpassten die Finalteilnahme der Top 30. Zwar deutete Puelacher an, dass er sich von einigen etwas mehr erwartet habe, grundsätzlich sah er jedoch keinen Grund zu Alarmismus gegeben. "Man muss der Mannschaft zugestehen, dass auch Rennen in die Hosen gehen können", stellte er klar.
Pertl fehlt dem Team
Zudem könnte der Ausfall von Adrian Pertl das Team stärker belastet haben, als es nach außen sichtbar war. Der Slalom-Vizeweltmeister war im Riesentorlauf auf der Face de Bellevarde am Tag vor dem Rennen mit den Skiern an einer Torstange hängen geblieben und gestürzt. Kreuzbandriss und Meniskusverletzung im rechten Knie – damit war die Saison für ihn beendet.
Mit den Riesentorlauf-Plätzen drei und fünf in Alta Badia holte sich Feller gleich nach Val d'Isere – wo übrigens der ortsansässige Clement Noel triumphierte – einen Selbstvertrauen-Booster. Nach dem RTL-Doppel im Abteital am Sonntag und Montag freute er sich aber schon auf die Slalomschwünge. "Zwei Riesen hintereinander – das reicht mir. Ich bin jetzt in einer Nacht fünf Jahre älter geworden, kommt mir vor", scherzte der locker und gelöst wie selten zuvor wirkende Fieberbrunner.
Quoten-Einfädler erledigt
Feller blickt optimistisch auf die Abfolge der großen Slalomklassiker, die mit Madonna starten. "Den Quoten-Einfädler im Jahr haben wir erledigt, da denke ich nicht mehr dran. Ich weiß, dass die Form im Slalom auch sehr, sehr gut ist. Das hat man auch gesehen, auch wenn die Bedingungen in Val d'Isere eigentlich genau das waren, was mir nicht entgegenkommt", erklärte der 29-Jährige. "Ich hoffe einmal, dass in Madonna ein bisschen mehr Wasser drinnen ist. Dann geben wir Gas." Laut Puelacher habe der für Technikevents zustände FIS-Verantwortliche Emmanuel Couder genau das versprochen.
Von einem guten Slalomgefühl sprach auch Schwarz. "Seit Val d'Isere ist schon ein guter Schritt vorwärtsgegangen", sagte der Kärntner, den im November eine Knöchelverletzung fünf Wochen zum Zuschauen gezwungen hatte. "Ich glaube, dass ich schon mehr draufhabe und mehr will. Ich will einfach befreit Rennen fahren, nicht an den Haxen denken müssen und das fahren, was ich zurzeit draufhabe."
Gute Erinnerungen
An Madonna hat er gute Erinnerungen, gelang ihm doch dort bei seinem ersten Start 2015 die Sensation mit Platz drei und damit der erste Podestplatz. 2018 war er beim Flutlichtspektakel sogar Zweiter. "Natürlich ist es immer gut, wenn man gute Erinnerungen an einen Hang hat. Ich freue mich richtig drauf. Der Hang liegt und taugt mir. Ich hoffe, dass die Piste auch gut ist", gab "Blacky" Schwarz zu Protokoll.