Und schon wieder führt Corona Regie, und diesmal hat wohl auch der Zufall auf äußerst unangenehme Weise zugeschlagen. Im Riesentorlauf-Doppel von Courchevel wollte Katharina Liensberger zum Angriff übergehen, schließlich war sie in Sölden Vierte. Stattdessen wurde die Vorarlbergerin in die Defensive gezwungen, vom Covid-19-Virus. Obwohl mittlerweile geimpft, erbrachte ein am Freitag vorgenommener Test ein positives Ergebnis. Damit fällt die Vorarlbergerin zumindest für die Rennen am Dienstag und am Mittwoch aus. „Manchmal können wir Dinge nicht verstehen, die im Leben passieren. Ich hoffe, ich bin bald wieder gesund, um Rennen fahren zu können“, postete Liensberger auf Instagram.
Der Zufall? Dieser betrifft die Verdopplung der negativen Nachricht. Denn auch ÖSV-Damen-Rennsportleiter Christian Mitter wurde positiv auf Corona getestet. Dies ist vor allem deshalb kurios, weil die beiden einander schon längere Zeit nicht mehr begegnet sind. „Ich habe Katharina Liensberger am Tag des Riesentorlaufs in Killington das letzte Mal gesehen, also vor drei Wochen. Einen Cluster haben wir also nicht“, erzählt Mitter.
„Wir treffen auch immer alle möglichen Maßnahmen, aber in großen Mannschaften ist das schwierig. Bei den Schweizern geht es nach dem positiven Test von Lara Gut-Behrami ja auch rund, da sind schon mehrere positive Fälle aufgetreten“, meinte der Ramsauer, der nicht wirklich verstehen kann, warum es ausgerechnet ihn treffen musste. „Mir ist es ein Rätsel, ich schnappe im Normalfall nie was auf, ich werde nie krank. Ich bin doppelt geimpft und trotzdem habe ich das Virus erwischt. Wir beschäftigen uns ja seit eineinhalb Jahren damit, wie wir das Risiko minimieren können. Die Sorge, dass da jetzt was nachkommt, ist sicher da, aber das ist sie seit eineinhalb Jahren“, erklärte Mitter, der nur leichte Symptome verspürt. Direkten Kontakt mit den Damen gab es eigenen Angaben zufolge kaum, in Val d‘Isere hatte er ein Einzelzimmer.
Sorge schwingt mit
Der Rest des Teams wurde aber in Courchevel nach Bekanntwerden der Fälle sofort getestet. Ramona Siebenhofer gab vorerst Entwarnung. „Noch ist alles gut, ich bin gesund. Aber natürlich schwingt die Sorge mit, dass etwas passieren kann. Im Gegensatz zum Vorjahr, als keine Fans dabei waren, als alles zu war, gibt es in Hotels und anderen Orten natürlich Kontakt mit anderen Gästen und Personen. Und da weiß man nie, ob da alle geimpft und oder getestet ist. Auch wenn wir selbst sehr gut aufpassen“, meinte die Steirerin, die sich die Latte für den Riesentorlauf nicht allzu hoch legen will.
„Ich habe für Courchevel keine Erwartungen an eine gewisse Platzierung, das habe ich mir abgeschminkt. In Sölden habe ich das Gefühl gehabt, dass noch mehr geht, hier muss ich eben abwarten, wie sich die lange Trainingspause ausgewirkt hat. Aber der Hang liegt mir“, hegt sie trotzdem leise Hoffnung auf eine gute Platzierung.
Sofia Goggia verteidigt in Courchevel die Weltcup-Führung gegen Mikaela Shiffrin. Auch Petra Vlhova ist natürlich mit von der Partie.