Katharina Liensberger hat beim Slalom-Weltcupauftakt das Podest verpasst. Die Vorarlbergerin landete im ersten von zwei Levi-Rennen an der sechsten Stelle. An der Spitze fand das alte Duell zwischen Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin eine Fortsetzung, die Slowakin setzte sich 31/100 Sekunden vor der US-Amerikanerin durch. Dritte wurde die Deutsche Lena Dürr (+0,84), es war das erste Slalom-Podest für das DSV-Frauenteam seit Platz drei von Maria Höfl-Riesch 2013 in Lienz.
Für Gesamtweltcupsiegerin Vlhova war es der vierte Erfolg in Levi, sie zog mit Shiffrin gleich und bekam nun auch ihr viertes Rentier - die symbolische lebende Siegestrophäe. Im Gesamtweltcup liegt Shiffrin mit 180 Punkten vor der slowenischen Lech/Zürs-Siegerin Andreja Slokar (168), die in Levi Vierte wurde, und Vlhova (160). "Im Zweiten wollte ich mehr ans Limit gehen und mehr pushen, ich konnte zulegen. Ich mag es hier, es ist echt speziell", sagte Vlhova nach dem 21. Weltcupsieg ihrer Karriere im ORF-TV.
Shiffrin, die in den vergangenen Wochen seit ihrem Sölden-Riesentorlaufsieg wegen Rückenproblemen nicht voll trainieren konnte, sprach von einem "guten Tag", voll zufrieden sei sie aber nicht. "Alles zusammen ist Petra besser gefahren. Aber es ist natürlich großartig, die Saison mit einem Podest zu beginnen", sprach sie die Disziplinwertung an.
Die ÖSV-Frauen warten indes nach nun drei Rennen weiter auf das erste Stockerl. Kugelgewinnerin und Weltmeisterin Liensberger war "nicht fehlerfrei" unterwegs, hatte 1,28 Sekunden auf Vlhova Rückstand. Sie hoffte nun, über Nacht gut zu schlafen, um es im zweiten Rennen am Sonntag besser zu machen (10.30/13.30 Uhr/live ORF 1). "Es war eine schöne Kurssetzung, man musste pushen. Da muss ich voll ans Limit gehen. Es waren gute Schwünge dabei, die kann ich mitnehmen für morgen."
Verbesserungspotenzial bei den ÖSV-Damen
Zusätzlicher Druck, weil sie nach den Erfolgen der Vorsaison nun die Gejagte sei, verspüre sie nicht. "Ich weiß, dass ich gute Erfolge habe und darauf aufbauen kann, ich muss es aber auch umsetzen im Rennen." Wichtig sei, dass sie die Schwünge vom Start bis ins Ziel durchziehen könne.
Auch bei den weiteren Österreicherinnen gibt es noch Verbesserungspotenzial, Katharina Huber verbesserte sich zumindest im zweiten Durchgang um fünf Ränge auf Platz zwölf (+2,24). "Ich habe schon im Ersten versucht zu pushen, das Flache liegt mir nicht ganz so. Im Steilen habe ich es gut erwischt, ich hoffe, ich kann den Schwung mitnehmen", meinte sie.
Chiara Mair wurde 19., Katharina Truppe 22. und Katharina Gallhuber 27. "Ich habe den ersten Lauf verhaut, der zweite war auch nicht das, was ich kann. Morgen will ich was drauflegen", sagte Mair. Nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert hatten sich Franziska Gritsch (38.), Marie-Therese Sporer (45.), Magdalena Egger (59.) und Stephanie Brunner (65).
Die Schwedin Anna Swenn-Larsson gab ihr Comeback nach Knöchelbruch, in ihrem ersten Rennen seit Februar 2020 klassierte sich die Vizeweltmeisterin von Aare 2019 an der fünften Stelle.