Der Internationale Skiverband (FIS) soll unter Neo-Präsident Johan Eliasch "grün" werden und künftig im Weltcup Preisgelder ähnlich wie im Tennis ausschütten. Das erklärte Eliasch am Freitagabend am Rande des Weltcup-Openings in Sölden. Eliasch bestätigte dabei auch, dass Bernie Ecclestone Berater der neuen Zukunfts-Arbeitsgruppe ist, die vom Österreicher Peter Schröcksnadel geleitet wird.
Die FIS gehe auf eine neue Reise und wolle ein Verband für alle Nationen und Disziplinen sein, betonte Eliasch, der im Juni beim Kongress zum Nachfolger des Schweizers Gian Franco Kasper gewählt worden war. Kasper verstarb kurz danach. "Er hat einen phänomenalen Job gemacht und einen sehr geordneten Verband hinterlassen", lobte Eliasch. Finanziell verfüge man über 200 Millionen Schweizer Franken, die man in die Zukunft investieren könne. "Es ist eine Ehre für mich, in seine Fußstapfen zu treten."
Der Internationale Skiverband hat unter Eliasch bereits seine Statuten geändert. Mittels einer künftig zentralen Vermarktung soll mehr Geld lukriert werden. "Schneesport hat ein großes Entwicklungspotenzial. Alleine China bringt 300 Millionen Menschen zu Eis- und Schneesport", betonte der britisch-schwedische Geschäftsmann, der nach der Wahl als Head-Chef zurückgetreten war.
Präsident Johan Eliasch will höhere Preisgelder
Eliasch initiiert auch ein Regenwald-Projekt, das mithelfen soll, den ökologischen Fußabdruck der FIS zu minimieren. Wie immer das mit Ideen der Schröcksnadel-Gruppe wie einer Sommer-WM in der Halle oder Rennen in Dubai zusammengehen mag. Neben attraktiveren Formaten und Kalendern achte man aber sehr auf Dekarbonisierung und Klimaschonung, betonte der 59-jährige Eliasch. FIS-Events sollten möglichst umweltschonend sein. "Wir werden da einer der ersten Sport-Weltverbände sein und vorangehen."
Punkto Preisgelder hat Eliasch bemerkenswerte Visionen. "Es sollte nicht so sein, dass unsere Topathleten in einem Jahr so viel verdienen wie die besten Tennisspieler in einer Woche", meinte der Milliardär. Mehr Preisgeld stehe deshalb ganz oben auf seiner langen Liste. "Nichts würde mich glücklicher machen, als wenn unsere Athleten so viel Geld verdienen wie die Tennisspieler."
Punkto Olympia in Peking warte man dringend auf das Playbook, sagte der ebenfalls neue FIS-Generalsekretär Michel Vion. Auf die Frage, ob China wirklich die Zukunft sei, verwies Eliasch auf die 300 Millionen Chinesen. "Das ist eine fantastische Gelegenheit, dass unser Sport wächst."
Johan Eliasch überzeugt von Bernie Ecclestone
Dass die Future Working Group vom 80-jährigen Schröcksnadel geleitet wird, findet Eliasch gut, "Er ist jünger als einige in dieser Gruppe. Er ist sehr aktiv und hat viele gute Ideen", lobte er den Österreicher, der im Frühjahr nach 31 Jahren nicht mehr als ÖSV-Präsident kandidiert hatte. Zum bald 91-jährigen Ecclestone meinte Eliasch: "Bernie hat in der Formel 1 unglaublich viel gut gemacht. Durch seinen Input ist sie heute ein globaler Supersport."
Von möglichen Komplikationen bei der Umsetzung einer zentralen Vermarktung lässt sich Eliasch nicht abschrecken: "Das ist für mich keine Frage ob, sondern wann. Keine andere internationale Federation hat die Rechte nicht zentralisiert. Es macht nur so wirklich Sinn. Es muss so schnell wie möglich passieren."