Katharina Liensberger kann in Sölden gewinnen. Das bewies die Vorarlbergerin bei zwei FIS-Riesentorläufen 2015 binnen 24 Stunden in Sölden. Im Weltcup ist die 24-Jährige von so einem Resultat aber noch meilenweit entfernt. Zwei FIS-Riesentorläufe hat Katharina Liensberger auf dem Rettenbachferner bei drei Auftritten bereits gewonnen. Im Weltcup-Riesentorlauf steht ein 16. Platz als bestes Resultat zu Buche, zwei Mal schied die Vorarlbergerin aus - und hofft auf eine Steigerung: "Ich wäre schon sehr glücklich, wenn es diesmal ein besseres Ergebnis wird als in den vergangenen Jahren." Damit das auch eintrifft, hat sie im Sommer hart gearbeitet.
"Es ist super für mich, dass ich nun mit Steffi Brunner in einer Trainingsgruppe bin, mich im Training mit ihr matchen kann", sagt Liensberger, die trotzdem mit Prognosen für den Weltcup-Auftakt vorsichtig ist: "Wir konnten nicht sehr viel auf solch einem Untergrund arbeiten, wie wir ihn nun auf dem Gletscher vorfinden. Eine Piste so zu präparieren wie hier, ist nicht möglich, da mit viel Wasser gearbeitet wurde, die Piste extrem hart ist. Was möglich war, waren Schwünge in steilem Gelände. Ich sehe es als Vorteil an, wenn ich genau weiß, was mich beim Rennen erwartet."
Der Slalom-Weltmeisterin von Cortina d'Ampezzo "kommt es sehr gelegen, dass wir mit einem Riesentorlauf und nicht mit einem Torlauf starten, da bei diesem Bewerb die Erwartungen wesentlich geringer sind". Auf eines freut sich Kathi besonders: "Die Rückkehr der Zuschauer." Von einer normalen Saison "kann man trotzdem noch nicht reden. Normal ist schon sehr lange her. Ich wäre echt froh, wenn es bald wieder wirklich normal wäre". Als Saisonhöhepunkt sieht sie "die Olympischen Spiele in Peking". Dafür müssen die Aktiven allerdings geimpft sein oder nach der Einreise drei Wochen in Quarantäne gehen. Dazu darf die zweite Impfung nicht mehr als sechs Monate zurückliegen.
Zu all diesen Vorgaben will sich Liensberger "nicht äußern. Das mit der Impfung ist mir zu politisch, um dazu etwas zu sagen". Dafür spricht sie über ihre Pläne für den kommenden Winter: "Mein Fokus wird klar auf den technischen Disziplinen liegen. Ich will im Riesentorlauf weiter nach vorne kommen, an der Spitze mitreden können. Daher sind die Speeddisziplinen in dieser Saison kein Thema."
Nur ein Randthema war für sie der Präsidenten-Wechsel im ÖSV von Karl Schmidhofer zu Roswitha Stadlober: "Mich selbst hat der Wechsel an der Spitze des Verbandes nicht betroffen. Ich bin gespannt, wie es nun mit Stadlober als Chefin weitergehen wird."
Joschi Kopp