Petra Vlhova will in der am 23. Oktober mit dem Riesentorlauf in Sölden beginnenden alpinen Ski-Weltcup-Saison auf "Qualität statt Quantität" setzen. Der Fokus liegt nach wie vor auf Slalom und Riesentorlauf, als großes Saisonziel nannte die Titelverteidigerin im Gesamtweltcup die Winterspiele im Februar in Peking. Die Slowakin nahm beim Material keine Änderungen vor, hatte mit Mauro Pini statt Livio Magoni aber den Trainer gewechselt. Sie habe einen neuen Coach, was aber nichts an den Zielen ändere, sagte Slalom- und Kombi-Vizeweltmeisterin Vlhova in einem Online-Mediengespräch.

"Vergangenes Jahr war das Ziel der Gesamtweltcup, dieses Mal sind die Olympischen Spiele das Hauptziel. Die sind jetzt aber noch nicht im Kopf, jetzt geht es um die Weltcuprennen. Grundsätzlich habe ich vor, alles zu
machen, werde aber vor den Rennen entscheiden, wo ich antrete. Ich
fahre gerne Abfahrt und Super-G, aber die Priorität liegt auf den
technischen Disziplinen."

Vlhova blickt auf eine "gut verlaufene" Vorbereitung zurück, bei
der sie auch einige Tage für Slalomschwünge und Skitests unter
Hallendach verbracht hat. "Ich bin für die Rennen bereit",
versicherte sie vor dem Sölden-Klassiker, in dem sie im Vorjahr
hinter Marta Bassino und Federica Brignone Dritte
wurde.  Als Titelverteidigerin im Gesamtweltcup spüre sie freilich den
Druck, beantwortete sie eine entsprechende Frage, versuche den aber
nicht zu groß werden zu lassen.

"Jeder redet davon, dass ich den Gesamtweltcup gewonnen habe. Ich muss ruhig bleiben und fokussiert. Es wird eine harte Saison, da sind viele Mädchen. Namen will ich keine nennen, aber es werden viele sein, die um den Gesamtweltcup mitkämpfen werden", glaubt die 26-Jährige. Dazu, dass der Renn-Kalender mit jeweils neun Abfahrten, Super-G, Riesentorläufen und Slaloms eine nie da gewesene Ausgeglichenheit präsentiert, meinte sie: "Das kann interessant werden für den Gesamtweltcup."

Der historische erste Gesamtweltcupsieg für die Slowakei in der
Geschichte könnte das Sportgeschehen in Österreichs östlichem
Nachbarland verändern. "Viele fahren Rad wie Peter Sagan, das geht
leicht, da kannst du überall hinfahren und das machen. Es haben aber
auch viele Kinder mit dem Skifahren begonnen. Ich mag das, wenn ich
ein Idol sein kann. Vielleicht werden wir ein Alpinland, mal sehen",
meinte Vlhova und lächelte.