Die Wahl war schnell geschlagen. Überraschend schnell - und überraschend deutlich: der Unternehmer Johan Eliasch ist der neue Präsident des Internationalen Skiverbandes (FIS), setzte sich schon im ersten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit gegen drei Gegenkandidaten durch. Einer davon war auch Urs Lehmann. Der Schweizer, in Morioka 1993 Abfahrts-Weltmeister und heute Präsident des Schweizer Verbandes "Swiss Ski" war an sich lange Zeit Favorit für die Wahl. Und zeigte sich danach bitter enttäuscht. Nicht vom Ausgang der Wahl, sondern von Österreichs Skiverband ÖSV und dessen Noch-Präsident Peter Schröcksnadel.
Auch Lehmann selbst war überrascht vom Ergebnis, wie er im Interview mit dem Schweizer "Blick" erklärt: "Ja, das ist so. Ich habe gespürt, dass es eng wird. Aber in dieser Deutlichkeit hätte ich es nicht erwartet. Auf der anderen Seite ist mir diese glasklare Entscheidung fast lieber. Im dritten Wahlgang dann mit zwei Stimmen zu verlieren wäre wohl noch bitterer."
"Eine große persönliche Enttäuschung"
Die "Schuld" für diese Entwicklung macht er an einem Land bzw. an einem Namen fest: "Diese Wahl trägt auch die Handschrift der Österreicher", sagt er in dem Interview und meint damit den Präsidenten. Denn der habe ihm lange Zeit im Wort gestanden, am Tag vor der Wahl aber telefonisch mitgeteilt, dass sich die Dinge geändert hätten. "ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel bezeichnet sich als mein Freund (...) Bei uns ist ein Wort ein Wort. In Österreich offenbar nicht", schimpfte Lehmann und ergänzte: "Das ist schon eine große Enttäuschung. Vor allem eine persönliche Enttäuschung, unabhängig vom Ausgang der Wahl."