Das durch wetterbedingte Absagen erste Rennen beim alpinen Ski-Weltcup-Finale in Lenzerheide hat es mit dem Team-Parallelbewerb erst am Freitag gegeben. Österreich holte mit dem Quartett Franziska Gritsch, Adrian Pertl, Katharina Huber und Fabio Gstreinden dritten Platz, der Sieg ging an Team-Weltmeister Norwegen vor Deutschland. Gegen die Deutschen hatten sich die Österreicher im Semifinale knapp geschlagen geben müssen.
Mit Ausnahme der einzigen Achtelfinal-Paarung, in der sich Schweden 3:1 gegen Großbritannien durchsetzte, endeten sämtliche Duelle mit dem Ergebnis 2:2. Den Ausschlag gab also immer die Addition der Laufzeiten der jeweils schnelleren Frau sowie des schnelleren Mannes jeder Nation. Österreich setzte sich zunächst im Viertelfinale gegen Slowenien durch, zog aber im Halbfinale gegen Deutschland den Kürzeren. 23 Hundertstelsekunden war die ÖSV-Truppe trotz Gstreins finalem Sieg gegen Linus Strasser in der Endabrechnung zu langsam.
Im kleinen Finale folgte dann mit dem Sieg gegen Schweden ein versöhnlicher Abschluss. Für die Entscheidung sorgte Pertl souverän auf dem etwas schnelleren blauen Kurs gegen Matthias Rönngren. "Ich habe gewusst, das muss ich gewinnen. Zum Glück habe ich es ganz gut runtergebracht", sagte der Slalom-Vizeweltmeister im ORF-Fernsehinterview. "Es hat wieder richtig Spaß gemacht. Es ist schon ganz lässig und cool, dass wir jetzt auch am Stockerl sind", betonte Gritsch, die alle ihrer Duelle für sich entschied.
Huber hingegen schaffte es nie als Erste über den Zielstrich, im ersten Lauf rutschte die Niederösterreicherin vom Kurs. "Bei dem Bewerb musst du von Anfang an voll attackieren. Ich glaube, das haben wir gemacht", freute sich die Niederösterreicherin aber über die Teamleistung. Gstrein blickte schon auf den Spezialslalom voraus, den er mit einer guten Solo-Performance abschließen will: "Am Sonntag geben wir wieder Vollgas."
Nur neun Nationen waren am Start, viele Topläufer in den technischen Disziplinen wie Mikaela Shiffrin, Michelle Gisin, Marco Odermatt oder Henrik Kristoffersen verzichteten auf den Bewerb. Aus dem ÖSV-Lager waren etwa Katharina Liensberger, Marco Schwarz, Stefan Brennsteiner oder Manuel Feller nicht dabei. Frankreich, Kroatien, Kanada oder die Slowakei fehlten überhaupt komplett auf der Liste der teilnehmenden Länder.
Eine der wenigen Ausnahmen unter den Topfahren war Justin Murisier, der in dem vor allem zuletzt bei der WM in Cortina d'Ampezzo heftig umstrittenen Format antrat. "Wir Athleten haben aufgrund des Verletzungsrisikos mehr zu verlieren als zu gewinnen an diesem Event", erklärte der Schweizer. "Aber es sieht so aus, als wäre das Format wichtig für die Verbände. Weil Swiss-Ski für uns kämpft, kämpfe ich für Swiss-Ski."