Die Sonne strahlte über dem Zwölferkogel in Saalbach-Hinterglemm, wo die zweite Abfahrt nach der Absage am Freitag ohne Probleme gefahren werden konnte. Nur einem war trotz Kaiserwetters nicht zum Strahlen zumute: Hannes Reichelt. Der 40-Jährige verletzte sich im ersten Training am Mittwoch am Knie und konnte nicht antreten, via Instagram verkündete der Routinier das vorzeitige Saisonende. "Ich habe keine g'scheiten Linksschwünge fahren können, Montag schau ich mir das genauer an", sagt der Salzburger. "Wenn man nicht zu 100 Prozent fit ist, geht man ein zu großes Risiko ein. So alt und so erfahren bin ich schon, dass ich weiß, dass sich solche Sachen nicht auszahlen."
Ein Saisonfinale ohne Reichelt war in den vergangenen Jahren kaum denkbar. Nun ist es Realität. "Das tut mir sehr weh und es ärgert mich, dass ich während dieser Saison nie ein Aha-Erlebnis oder ähnliches gehabt habe. Ich habe viel herumprobiert und man weiß ja, wo man steht, wenn man mit dem Vinc (Anm. Vincent Kriechmayr) und dem Mothl (Anm. Matthias Mayer) halbwegs mitfahren kann. Da weiß man, man ist konkurrenzfähig. Das Gefühl habe ich zuletzt zumindest wieder gehabt, umso bitterer ist es, dass mir das jetzt im Training passiert ist."
Der Super-G-Weltmeister von 2015 will die Entscheidung über seine Zukunft nicht zu schnell treffen. "Da will ich nicht überstürzt entscheiden. Ich muss es mir gut überlegen, ob ich den Sport weiterhin gerne mache oder nicht. In den letzten Wochen habe ich ihn geliebt, jetzt hasse ich ihn wieder."