1991 wurde Saalbach-Hinterglemm mit seiner "Sonnen-WM" berühmt. 30 Jahre später war von der Sonne - zumindest am Freitag - leider nichts zu sehen. Nieselregen, Nebel und später Schneefall machten eine faire Durchführung der ersten von zwei geplanten Weltcup-Abfahrten unmöglich. Nach neun Läufern wurde das Rennen unter- und kurz danach abgebrochen. "Ich glaube schon, dass es die richtige Entscheidung war, das Rennen abzubrechen", sagte Dominik Paris. Der Südtiroler lag zum Zeitpunkt des Abbruchs in Führung, sieben Hundertstel vor Weltmeister Vincent Kriechmayr und 65 Hundertstel vor Matthias Mayer. Beat Feuz lag als Vierter bereits 1,03 Sekunden zurück.

Und dennoch war der Schweizer der große Sieger der Absage. Wäre das Rennen gewertet worden, wäre sein Vorsprung im Abfahrtsweltcup nämlich sowohl auf Mayer als auch auf Paris geschrumpft. So bleibt es aber bei den 48 Punkten, die Feuz vor der heutigen Abfahrt (11 Uhr) und dem Weltcupfinale in Lenzerheide als Polster auf den Österreicher hat. Auf dem Weg zum Hotel wagte Feuz noch einen Blick zurück auf Piste, so, als wolle er sich davon überzeugen, dass das Wetter eine Fortsetzung des Rennens wirklich nicht mehr zulässt. "Man will nie, dass ein Rennen abgesagt wird. Aber schlussendlich können wir das Wetter nicht ändern und es ist, wie es ist."

Im Kampf um Kristall meint er: "Ja, ja. Die Kugel. Die gewinnt der, der am Schluss am besten ist. Wegen einem Rennen wird der Weltcup nicht entschieden."  Matthias Mayer nahm die Absage auch gelassen und blickte bereits nach vorne: "Wenn die Verhältnisse passen und für alle gleich sind, dann ist es für jeden - auch für mich - möglich, ganz vorne zu sein."

Der (wohl) um den Sieg gebrachte Paris meinte: "Es war eine gute Entscheidung, das Rennen abzusagen. Auch, wenn es nicht so schön ist, den Sieg zu verlieren. So war es eben ein guter Trainingslauf für das nächste Rennen. Außerdem bin ich weit hinter Feuz und Mayer, ich habe vielleicht eine ganz kleine Minichance. Aber eigentlich glaube ich das nicht."