Um Punkt 10 Uhr wurde das erste Training für die Herren-Abfahrten in Saalbach (Freitag und Samstag) am Mittwoch bei Traumwetter gestartet. Eine Zeit, die die Speed-Spezialisten normalerweise nicht unbedingt kennen. "Das macht aber nichts. Ich habe in dieser Saison öfter um diese Zeit Slalom oder Riesentorläufe angeschaut, als wir selbst Speed-Bewerbe gehabt haben", sagt Olympiasieger Matthias Mayer. Der Kärntner, der nach einer medaillenlosen WM die Trainingsbestzeit hinlegte, konnte sich diesen Seitenhieb bezüglich Rennkalender nicht verkneifen. Denn: Die Speed-Bewerbe sind im Vergleich zu den Technikbewerben drastisch in der Minderheit. "Wir haben im Jänner drei und im Februar zwei Rennen gehabt. Wenn man bedenkt, dass wir das ganze Jahr dafür trainieren, ist das schon eine wilde Zahl."
Lob hatte der 30-jährige Kärntner für die Organisatoren in Saalbach – das ja für die abgesagten Rennen in Kvitfjell und Wengen einspringt – über: "Das wäre sicher nicht überall möglich gewesen. Sie haben da wirklich eine Toppiste hingezaubert."
Im Kampf um die Abfahrtskugel fehlen Mayer auf den Führenden, Beat Feuz (SUI), derzeit 48 Punkte. Mayer: "Das ist nicht wenig. Es heißt, in jedem Rennen alles zu geben. Aber der Beat darf sich auch nix erlauben. Wobei: Heuer ist er schon enorm gut drauf und fährt sehr stark. Es gibt sicherlich einfachere Gegner als ihn."
Im Gesamtweltcup führt derzeit Alexis Pinturault (FRA/1034) vor Marco Odermatt (SUI/824), Marco Schwarz (AUT/718) und Loic Meillard (SUI/630). Mit 604 Punkten kommt Mayer erst an Platz fünf. Zwar haben Pinturault und Odermatt auch in den Speed-Disziplinen aufgezeigt, die meisten Punkte holten sich sich aber im Riesentorlauf. "Als reiner Speedfahrer machst du da im Gesamtweltcup keine Meter", weiß der Kärntner.