Cortina präsentiert sich seit Donnerstag so, wie man es sich erwartet hatte: traumhaft. Das Kaiserwetter bei der WM entschädigt für den schleppenden Beginn. Während Woche eins etwa mussten auch die lokalen Zeitungen neue Themen finden. Und das Wesentlichste vor der Rücknahme der Freigabe fürs Skifahren (das derzeit viel ... Schnee aufwirbelt) war die „Ordinario Anti-Spritz“. Was das ist: Die Vorgabe, dass man in den (nach wie vor geöffneten) Bars zwischen 15 und 18 Uhr Getränke nur im Stehen konsumieren darf. Und weil der geübte Italiener oder/und der zugereiste Cortinese (die Originalen wohnen längst in den umliegenden Städten) just zu dieser Zeit ihren Aperitif genießen und man sich im Stehen eben näher kommt als im Sitzen, wurde die Reißleine gezogen.

Gut, unsereiner ist zu dieser Zeit zum Glück meist so beschäftigt, dass sich die Frage nicht stelle. Sehr wohl beschäftigt aber die Frage, was man essen kann, wenn Geschäfte und Lokale um 18 Uhr schließen. Die Antwort: Alles, in jedem Lokal – wenn man nur einen Vertrag hat. Denn: Für alle, die bei der WM arbeiten, aber nicht im Hotel verköstigt werden, gibt es die Variante, einen „Verköstigungsvertrag“ mit Restaurants abzuschließen. Was soll ich sagen? Eine Foto-Agentur, die diesen Passus als Erstes entdeckte, hat seither überraschend viele Mitarbeiter. Die sind dafür aber oft gut gesättigt.

Herzlichst, bis demnächst, Michael Schuen