Irgendwann“, sagte Ramona Siebenhofer, und man vermeinte, das Hoffen zu hören, dass das Gesagte keine Plattitüde sein möge, „kommt das zurück.“ Vor zwei Jahren in Åre hatten ihr in der Kombination vier Hundertstelsekunden auf eine Medaille gefehlt, diesmal waren es 13 in der Abfahrt. Der Unterschied: Damals war sie nach Siegen in Cortina und Bestzeit im Training als eine der Favoritinnen ins Rennen gegangen, diesmal als krasse Außenseiterin. Und doch hatte sie auf ihrer Lieblingsstrecke eine Medaille am Ski, wie man sagen würde. „Ich hab ein gutes Gefühl gehabt, den ganzen Tag, beim Einfahren, am Start.“ Und nach rund einer Minute, da lag die Steirerin auch noch in Führung; dann kam die „Curva Grande“ und das Ende der Medaillenträume.
„Jede Hoffnung, die entsteht, wird mit dem Vorschlaghammer zunichtegemacht“, seufzte auch Cheftrainer Christian Mitter und erklärte, was in der „Curva Grande“ passierte: „Ramona ist richtig in Fahrt gekommen. Und dann hat sie probiert, das Rennen dort zu gewinnen.“ Und schon war der eine Fehler passiert, der letztlich zu viel war. „Ich musste nachdrücken“, sagt die 29-Jährige. Und ergänzt: „Es ist, wie es ist. Ich habe es probiert und alles gegeben. Ich kann mir nichts vorwerfen – außer, dass ich es selbst aus der Hand gegeben habe.“
Tippler verspielte Medaille nach dem Start
Letztlich war es immerhin das beste Ergebnis seit ihren Siegen vor zwei Jahren auf der Tofana. Aber, wie sagt der Steirer Mitter: „Wir waren dabei, wir haben Gas gegeben. Aber mit den Plätzen 5, 7 und 11, da kannst dir bei einer WM halt auch nichts kaufen.“
Platz sieben, der blieb für Tamara Tippler, die ihre Chancen wohl schon am Start begrub, dort schon über vier Zehntel etwa auf die Schweizerin Lara Gut verlor. Im Ziel fehlten nur noch zwei auf das Podest. „Natürlich bin ich enttäuscht. Aber ich habe alles probiert. Und einmal vergießt der ein paar Tränen, dann eine andere Nation. Wir wollen ja für Emotionen sorgen. Und ich bin mit der Saison bisher sehr zufrieden, ich habe auch nach der WM noch etwas vor!“
Die WM ist aber für sie beendet, für Siebenhofer geht es noch weiter. „Ich hab vor Cortina gesagt: Vierter will ich nicht mehr werden. Jetzt bin ich Fünfte, das fühlt sich auch nicht besser an. Vielleicht klappt es ja am Montag ...“ Denn, so viel Plattitüde muss einfach sein: Irgendwann müssen die Hundertstel ja wirklich zurückkommen.