Ein WM-Startplatz, das war eines der großen Ziele von Hannes Reichelt in diesem Ski-Winter. Um doch noch ein Ticket für Cortina d'Ampezzo lösen zu können, benötigt der 40-Jährige im heutigen Super-G in Garmisch-Partenkirchen schon ein Wunder. In Form eines Podestplatzes. Nach dem Ausscheiden in der Abfahrt am Samstag ist das Selbstvertrauen beim Salzburger sicher nicht gewachsen. Dazu lassen auch die bisherigen Saison-Ergebnisse keine große Hoffnung aufkommen. Als bestes Resultat hat er einen 18. Platz in Gröden zu Buche stehen.
"Früher war ich meist im Super-G besser als in der Abfahrt. Das muss mir nun in Garmisch gelingen und ich muss praktisch über Nacht jenen technischen Fehler, der sich bei mir eingeschlichen hat, wegbringen. Gelingt mir das nicht, wird es für mich ein sehr ruhiger Februar", stellt Reichelt fest. Die größten Chancen auf den Sieg - zumindest aus österreichischer Sicht - hat Vincent Kriechmayr. Der Oberösterreicher führt im Super-G-Weltcup, hat in Kitzbühel gewonnen, war in Bormio Zweiter. "Mir liegt derzeit der Super-G wesentlch besser als die Abfahrt. Warum das so ist, kann ich nicht genau sagen."
Bei den ÖSV-Herren geht es im letzten Rennen vor der WM noch um einige Startplätze in Cortina. Kriechmayr und Matthias Mayer konnten sich ihre Betten im Team-Hotel in Italien schon aussuchen. Ein solches wird auch Christian Walder belegen dürfen, der in Val d'Isere Dritter und in Kitzbühel Fünfter war. Um den vierten Startplatz geht es nun heute. Ein aussichtsreicher Kandidat ist Max Franz, der nach dem vierten Rang in der Abfahrt sicher mitfahren wird. Schafft er im Super-G ein ähnlich gutes Ergebnis, darf auch er mit einem Fixplatz rechnen, muss nicht durch eine mögliche Qualifikation.
Ein gewichtiges Wort um den Sieg in Garmisch mitreden werden die Norweger. Andrian Smiseth Sejersted stand schon drei Mal auf dem Podest. Auch Aleksander Aamodt Kilde feierte in Gröden einen Sieg. "Die Norweger sind extrem stark, sie zu schlagen wird schwer", weiß Kriechmayr. Gleich nach dem Rennen wird das ÖSV-Aufgebot für Cortina bekanntgegeben. Es dürten wohl 14 Männer und nur zehn Damen zur WM fahren.
Joschi Kopp