Reisen sind zurzeit ja nicht unbedingt en vogue. Denn entweder sind sie gänzlich verboten bzw. gänzlich unvernünftig oder, im schlimmsten Fall, bringt man auch noch eine Virusmutation zurück ins Land. Soll ja vorgekommen sein.
Im Spitzensport aber, da gehört das Reisen noch dazu – speziell zu Großereignissen. Und im alpinen Skisport steht die wichtigste Reise des Jahres an: die zur WM nach Cortina d’Ampezzo, die am Sonntag eröffnet wird. Glücklich die, die sich den Kaderplatz schon mit „Frühbucherbonus“ gesichert haben; also mit Topergebnissen. Für alle anderen heißt es, auf das Last-Minute-Ticket zu hoffen. Einer der heißesten Kandidaten dafür ist Max Franz.
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Der Kärntner hat zuletzt schon in diversen Trainings aufgezeigt, in Teilpassagen auch in Rennen angedeutet, dass er schnell ist. „Aber es waren letztlich immer schwere Fehler dabei – und auf dem Papier muss halt ein Ergebnis stehen, um zur WM zu dürfen.“ Dass es im Training „ohne Bock“ gegangen sei, sei aber der richtige Weg; die Platzierung wäre es heute sowieso: Sechs Zehntel lag Franz voran, denn der Zweitschnellste, Lokalmatador Pepi Ferstl, verbuchte einen Torfehler. Klar war Franz zuversichtlich: „Ich fühle mich wohl, der Knopf ist aufgegangen!“
Verkürzung behagt Reichelt nicht
Ebenso auf ein Ticket hofft noch der älteste Teilnehmer im Feld: Hannes Reichelt. Was dem 40-Jährigen nicht behagt: die Verkürzung der Abfahrt; aus kuriosem Grund: Denn das Gelände rund um das neue, für die WM 2013 errichtete Starthaus ist zu wenig weitläufig. Weil man so die Einhaltung der Corona-Vorgaben und Abstände nicht garantieren konnte, musste man rund 20 Fahrsekunden streichen. „Schade, denn ich hätte meine Stärken auch über die Länge ausspielen können“, meinte der Radstädter, schließlich zählt die Kandahar zu seinen Lieblingsstrecken: „Ich erinnere mich an viele Stockerlplätze und die WM-Silberne im Super-G 2013.“ Und in Garmisch feierte Reichelt auch seinen bisher letzten Sieg in einer Abfahrt; vor vier Jahren.
Klar ist: Mit Matthias Mayer (der die fünftbeste Zeit fuhr) und Vincent Kriechmayr sind zwei Mann in beiden Speed-Disziplinen gesetzt, die beiden Kärntner Otmar Striedinger (Abfahrt) und Christian Walder (Super-G) sollten ihren Platz ebenso sicher haben. Das hieße, dass in jeder der schnellen Disziplinen noch ein Platz zu vergeben wäre. Und ist man einmal per Last-Minute-Ticket auf den WM-Zug aufgesprungen, ist natürlich alles möglich – wer sich im Super-G qualifiziert, kann dort auch seine Karten für die Abfahrt verbessern. Und wer im Abfahrtstraining von Cortina dabei ist, der hat quasi auch die Chance, den Trip bis zum Renntag zu verlängern.