Zwei Stürze erlebte die erste von zwei Abfahrten in Kitzbühel am Freitag - zwei schwere noch dazu. Und während man nach dem Sturz von Ryan Cochran-Siegle zunächst noch von glimpflichen Folgen ausgegangen war, kam am Abend die erste Diagnose. Und die war nicht mehr so gut. Dafür gibt es gute Nachrichten von Urs Kryenbühl. Der Schweizer, beim Zielsprung gestürzt, kam ohne Kopfverletzungen davon. Er erlitt aber einen Bruch des rechten Schlüsselbeins sowie einen Kreuzband- und Innenbandriss im rechten Knie.
Der US-Amerikaner Cochran-Siegle, der in Bormio seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte und just in Kitzbühel auch erstmals nach diesen Vorstellungen einen Kopfsponsor für diese Saison aufgetrieben hatte, war in der Traverse nach dem Sprung über die erste Welle in Rückenlage geraten und plötzlich abgebogen. Er prallte ins Netz, stand zunächst aber selbst auf. Trotzdem wurde er mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.
Dort wurde ein "leichter Bruch im Halswirbelbereich" diagnostiziert, sozusagen ein Nackenbruch, aber glücklicherweise nur ein angeknackster Wirbel. Denn Cochran-Siegle wurde nicht einmal stationär aufgenommen, er erholte sich am Abend bereits im Teamhotel - er wird allerdings nicht an der zweiten Abfahrt und auch nicht am Super-G am Sonntag teilnehmen. Kryenbühl blieb über Nacht zur Beobachtung im Spital und wird voraussichtlich am Samstag in die Schweiz zurückkehren.
"Entschuldigung"
Vonseiten der Veranstalter war man tief betroffen. "Wir sagen Entschuldigung", sagte KSC-Präsident Michael Huber, auch Hannes Trinkl, der Renndirektor für die Abfahrt, schloss sich der Entschuldigung an. Dann wurde erklärt, worin die Ursache für die Probleme beim Zielsprung lagen: "Die Geschwindigkeitsmessung hat ergeben, dass alle Fahrer heute um bis zu fünf km/h schneller als je zuvor zum Sprung kamen. Damit war nicht zu rechnen", sagte Emanuel Couder von der FIS.
Daher wurde sofort nach dem Abbruch des Rennens begonnen, den Sprung umzubauen. "Wir tragen ihn ab und werden auch die Welle nach dem Sprung verändern. So wird der Sprung nicht mehr so weit und hoch gehen", sagte Trinkl.