Nach dem schweren Sturz im ersten Training für die heutige Abfahrt in Crans Montana wurde Nina Ortlieb vom Flieger von Christian Schenk abgeholt und in das Sanatorium nach Schruns geflogen. Dort wurde die 24-Jährige noch in der Nacht auf Donnerstag operiert. Dabei wurden die Verletzungen an den Bändern im rechten Knie „repariert“. Geht alles gut, kann Ortlieb am Wochenende nach Hause.

Vater Patrick war „richtig geschockt. Ich kann sehr gut mitfühlen, was sie gerade durchmacht, da ich in meiner Karriere selbst einige schwere Verletzungen hatte. Als Vater empfinde ich die Verletzungen bei einem Kind viel schlimmer, als wenn sie mir selbst passiert wären.“ Ortlieb muss nun mindestens acht Monate pausieren.


„Wir haben im ÖSV beschlossen, dass verletzte Läuferinnen - mit zum Beispiel einem Kreuzbandriss - acht Monate pausieren und erst dann langsam wieder mit dem Skifahren beginnen. Manche fühlten sich zwar früher fit, aber die Bänder hielten dann den Belastungen nicht stand“, sagt ÖSV-Damen-Pressebetreuerin Manuela Riegler. Die stellte auch klar: „Unsere Damen können sich der Kritik von Lara Gut-Behrami, was den Zustand der Piste betrifft, nicht anschließen. Ja, im ersten Training war es halt noch unterschiedlich weich, aber nie gefährlich. Beim Abschlusstraining präsentierte sich die Strecke in ausgezeichnetem Zustand. Zum Glück war der Wind nicht so stark wie gemeldet, deshalb konnten wir von ganz oben fahren. Das war extrem wichtig für die drei Rennen in den nächsten Tagen“.

Groß ist der Stress für jene Damen, die mehr als nur Speed fahren. „Für die steht schon am Montag das Hangbefahren am Kronplatz an, am Dienstag folgt dort der Riesentorlauf. Das bedeutet eine extreme Belastung“, weiß Riegler.