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Marta Bassino hat auch den zweiten Weltcup-Riesentorlauf in Kranjska Gora für sich entschieden. Nach ihrem Erfolg am Vortag war die Italienerin bei ihrem vierten Saisonsieg in der Disziplin 0,66 Sekunden schneller als Michelle Gisin aus der Schweiz. Dritte wurde die slowenische Lokalmatadorin Meta Hrovat (+0,73). Ramona Siebenhofer (+3,16) war am Sonntag als beste Österreicherin Zwölfte, Katharina Liensberger (+3,98) beendete das Rennen als 14.
"Ich kann es gar nicht glauben", sagte Bassino im Ziel mit Tränen in den Augen. Gerade mal einen Weltcup-Sieg hatte die Technikerin vor dieser Saison auf dem Konto gehabt, mittlerweile sind es schon fünf für die Führende im Riesentorlauf-Weltcup. Nur Mitte Dezember in Courchevel musste sie Mikaela Shiffrin den Vortritt lassen. Die US-Amerikanerin fiel am Sonntag nach Halbzeit-Führung auf den sechsten Platz (+1,27) zurück.
"Ich freue mich nicht, dass ich beste Österreicherin bin, aber ich freue mich über meine Leistung", betonte Siebenhofer, die am Samstag Siebente gewesen war. In Anbetracht ihrer Ausgangsposition in der Disziplin "war das ein super Wochenende. Es geht vorwärts, ich kriege eine Konstanz rein. Letztes Jahr bin ich immer um den zweiten Durchgang gefahren, das ist jetzt schon selbstverständlich." Im Finale habe die Steirerin auch von der flüssigeren Kurssetzung im Vergleich zum ersten Lauf profitiert.
Liensberger freute sich zumindest über einen Schritt nach vorne gegenüber dem Vortag, als sie sich mit Rang 26 begnügen hatte müssen. "Ich habe mich viel wohler gefühlt im zweiten Durchgang. Das war auch das Ziel, dass ich da hinkomme, dass ich ein Vertrauen aufbaue", sagte die im Slalom bisher so starke und konstante Vorarlbergerin. "Aber natürlich weiß ich von mir selber, dass es nicht das Optimale war in den zwei Tagen."
16. Platz für Scheib
Julia Scheib (+4,17) belegte auf der erneut eisigen und unruhigen Piste den 16. Platz, die nach Trainerentscheid für Eva-Maria Brem ins Team gekommene Rosina Schneeberger (+6,26) wurde 27. Scheib zeigte sich danach nicht ganz zufrieden, im Finale hätte sie "natürlich schon gern ein paar Plätze gutgemacht". Ein Fehler ähnlich wie am Samstag verhinderte dies letztlich. "Es war ein leichter Übergang, ich bin auf der Kante hängengeblieben. Dann hat es mich rausgespickt und ich war weg von der Linie. Dann brauchst du ein paar Tore, bist du wieder drinnen bist." Rennpraxis sei im Moment "extrem wichtig", die 22-jährige Scheib machte im Herbst eine Covid-19-Erkrankung durch.
Elisa Mörzinger (33.), Katharina Truppe (41.) und Katharina Huber (42.) waren an der Qualifikation für Teil zwei gescheitert. Stephanie Brunner, Franziska Gritsch und Ricarda Haaser schieden alle im ersten Durchgang aus. "Auf dem Eis muss man halt einfach so sauber fahren", sagte Brunner, die nach einem Fehler zu spät dran war und nicht mehr auf Linie kam. "Ich glaube, das ist auch dem ein bisschen geschuldet, dass ich die letzten Jahre nicht trainieren konnte, weil schnell wäre ich schon."
"Da haben wir noch ein bisschen Arbeit vor uns"
Damen-Rennsportchef Christian Mitter konnte mit dem Kranjska-Gora-Wochenende nicht zufrieden sein. "Heute war es vielleicht sogar mannschaftlich eine Ecke besser", meinte der Steirer. Insgesamt sei das Ergebnis aber "nicht das, was wir wollen. Da haben wir noch ein bisschen Arbeit vor uns." Auf der steilen, eisigen Podkoren-Piste fanden viele seiner Athletinnen keinen Grip, in der Vorbereitung habe man solche Verhältnisse nicht trainieren können. In Kronplatz warte in knapp einer Woche abermals ein steiler und sehr fordernder RTL-Hang. "Ich hoffe, dass wir dort dabei sind."
Insgesamt gab es in dem Rennen 17 Ausfälle und vier Startverzichte. Nach einem Sturz der Niederländerin Adriana Jelinkova war das Rennen für mehrere Minuten unterbrochen, die in Tschechien geborene Athletin musste mit dem Schlitten abtransportiert werden. Sie dürfte sich eine Knieverletzung zugezogen haben.
Gisin jagt Vlhova
Im Gesamtweltcup näherte sich Gisin mit ihrem fünften Podestplatz in diesem Winter Petra Vlhova bis auf 60 Punkte an. Die Slowakin kam diesmal über den zehnten Platz nicht hinaus. 16 Bewerbe sind bisher absolviert, 17 kommen noch. Als nächstes stehen am nächsten Wochenende in Crans-Montana zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm.