Angeklopft hat Marco Schwarz im Slalom schon des Öfteren. Nur gewonnen, das hatte der Mann aus Radenthein bisher noch nie. Das ist jetzt anders: Noch am Sonntagabend machte sich der 25-Jährige mit „Zusatzgepäck“ im Auto von Trainer Marko Pfeifer auf den Heimweg nach Kärnten: die große Kuhglocke für den Erfolg im Slalom von Adelboden. Dort, wo er schon vor zwei Jahren mit der Halbzeitführung am Sieg angeklopft hatte. Dort, wo er im Vorjahr Dritter war, stürmte er am Sonntag vom vierten Platz nach Lauf eins noch zum Sieg.

Weil die Führenden auf dem selektiven Hang patzten; und weil Schwarz zwar kein Feuerwerk zündete, aber solide fuhr. Das reichte zum insgesamt dritten Weltcupsieg (nach dem City-Event in Oslo und der Kombination in Wengen 2019), hauchdünn vor Zagreb-Sieger Linus Strasser. Und als Draufgabe gab es auch noch das Rote Trikot für die Führung im Slalom-Weltcup, übernommen vom diesmal ausgeschiedenen Teamkollegen Manuel Feller.

Trainer Marko Pfeifer fieberte am Pistenrand mit, fuhr mit jedem seiner Schützlinge jeden Schwung, als ob er selbst zwischen den Toren attackieren würde. „Du lebst mit, klar. Und als Marco im Ziel vorne war, dachte ich mir: Die anderen müssen auch erst runterfahren. Und auch Clement Noel ist, obwohl er vielleicht den schnellsten Schwung hat, anfällig, wenn es so selektiv ist.“ Pfeifer sollte recht behalten – Schwarz war auch am Ende vorne. „Er hat immer wieder angeklopft, aus meiner Sicht war er überfällig, es war eine Frage der Zeit, bis es klappt“, sagt sein Trainer.

Er habe Fortschritte gemacht, seine Schwächen ausgemerzt, die Stärken behalten: „Er ist kompletter geworden, auf allen Verhältnissen. Dazu kommt seine mentale Stärke, er hat einfach das Siegergen. Er ist ein eiserner Arbeiter, ordnet dem Beruf alles unter. Und dann natürlich seine Stärke, den Ski gehen zu lassen. Marco ist der beste Finisher der Welt“, lobt Pfeifer, der nun auf mehr hofft: „Ein Sieg bewirkt oft einen zusätzlichen Schwung, er befreit. Und wir haben eine starke Mannschaft, in der auch Feller oder Matt jederzeit siegen können.“ Dazu gibt es alleine im Jänner ja noch fünf weitere Möglichkeiten, dies unter Beweis zu stellen.