Es wäre eine Hiobsbotschaft und ein Tiefschlag für den Weltcup: Die Rennen in der kommenden Woche in Wengen wackeln nämlich gehörig. Aber nicht, weil es zu wenig Schnee gäbe - sondern weil im Bergort am Fuße von Jungfrau, Eiger und Mönch derzeit die Corona-Zahlen extrem hoch sind. Der internationale Skiverband FIS prüft deshalb derzeit, ob man den Weltcup-Tross zum Lauberhorn schicken darf - oder ob dann selbst der Saisonhöhepunkt, die WM in Cortina d'Ampezzo, in Gefahr wäre.
Die FIS wolle nichts tun, "was die reibungslose Durchführung des Saisonhöhepunkts gefährden könne", sagte Renndirektor Markus Waldner auch beim Team-Captains-Meeting vor dem Slalom in Adelboden. Und der sei nun einmal die WM. Derzeit stehe man in Verbindung mit der Gesundheitsdirektion des Kantons Berns, am Sonntagmittag sollen zumindest die Direktbeteiligten, also die Teams und Athleten, genauer informiert werden, schrieb die Zeitung "Berner Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe "Der Bund".
ÖSV wartet ab
Mit ein Grund, warum die Zahlen in Wengen derzeit so hoch sind, sollen übrigens die vielen britischen Touristen sein, die sich über die Feiertage in dem Ferienort aufgehalten haben sollen. Beim ÖSV beobachtet man die Lage: "Wir vertrauen in diesem Fall auf die Entscheidungen, die die Verantwortlichen treffen werden", sagte Cheftrainer Andreas Puelacher.
Laut "Bund" gebe es nun drei Möglichkeiten: Beibehaltung des Status Quo samt den drei Rennen, die Absage aller Rennen oder die Verschiebung an einen anderen Ort. Denkbar wäre auch, dass Fahrer und Betreuer etwa in Interlaken und Grindelwald wohnen und dann jeweils zum Start gebracht werden, ohne mit anderen Personen in Kontakt treten zu müssen - auch nicht in der Wengeneralp-Bahn. Übrigens: Bisher zum letzten Mal musste 1996 alle Rennen in Wengen abgesagt werden. Damals wegen Schneemangels.