Jedes Rennen braucht einen Sieger - aber derzeit fordert offenbar auch jedes Rennen einen Verletzten. Und so überschattete einen Tag nach den schweren Stürzen und Ausfällen der Norweger Lucas Braathen und Atle Lie McGrath im zweiten RTL von Adelboden den US-Amerikaner Tommy Ford, der schon in Lauf eins gestürzt war. Und doch - es gab ein Rennen und einen Sieger: Der hieß wie am Vortag Alexis Pinturault. Der Franzose fuhr diesmal zwar "nur" in Lauf zwei Bestzeit, das reichte aber zum zweiten Sieg in 24 Stunden, dem 33. insgesamt, womit er den Ex-US-Skistar Bode Miller einstellte. Über eine Sekunde lag Pinturault am Ende wieder voran, Filip Zubcic (CRO/+1,26) wurde Zweiter, Loic Meillard (SUI) fuhr auf Rang drei.
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Die Österreicher? Wie zuletzt so oft, in einem Durchgang wirklich gut. Obwohl Roland Leitinger, schon im ersten Rennen der beste Österreicher, zulegte, diesmal sogar als Siebenter in Lauf zwei ging. Diesmal gab es keine Laufbestzeit, doch letztlich immerhin die erste Top-zehn-Platzierung der Saison für den Ex-Vizeweltmeister - diesmal gab es Platz acht - und das bedeutet immerhin die Einstellung des bisher besten Saisonergebnisses für das ÖSV-Team. "Der Weg stimmt, ich habe riskiert. Es ist nicht alles aufgegangen. Aber bis auf Alexis Pinturault, der es so einfach aussehen lässt, denke ich, sind die anderen in Reichweite. Und daran werde ich arbeiten, sie auch zu erwischen."
In Leitingers Rolle schlüpfte dafür ein anderer Österreicher: Manuel Feller, tags zuvor ausgeschieden, fuhr als 28. des ersten Laufs im zweiten Durchgang die zweitbeste Laufzeit hinter Pinturault und katapultierte sich damit um 17 Plätze noch auf Rang elf nach vor. Dabei wollte er zunächst den zweiten Riesentorlauf gar nicht bestreiten: "Aber meine Trainer haben mich überredet, statt des Slalomtrainings noch einen Versuch zu starten, auch im Weltcuppunkte für die WM zu sammeln - bin ich in den Slaloms gut, könnte es bei der WM noch Nummer 16 für mich geben." Warum es im zweiten Lauf besser ging, wusste er auch: "Im ersten Durchgang war die Kante noch zu scharf, da waren einige gute Schwünge dabei, aber auch schlechte. Im zweiten haben wir nachgebessert, damit hat der neue Ski, auf denen wir in der Weihnachtspause gewechselt sind, auch funktioniert."
Gute Punkte machte auch Marco Schwarz, der sich im zweiten Lauf um sieben Ränge verbesserte und auf Endrang 12 kam. "Bei mir geht es darum, Lauf für Lauf mehr Selbstvertrauen zu sammeln. Und der zweite Lauf, mit dem war ich schon zufrieden." Einfach nur "gewaltig" war das Rennen für Christian Borgnaes. Der Tiroler, der sich dank des Meistertitels einen Platz im Weltcupteam erfuhr, schaffte es in seinem zweiten Weltcuprennen, sich für das Finale zu qualifizieren und durfte mit Rang 18 durchaus mehr als zufrieden sein: "Ich habe es genossen!"