Nach Ihren tollen Erfolgen ist die Erwartungshaltung in Zagreb dementsprechend hoch, doch es erweckt den Anschein, als kann ihnen Druck rein gar nichts anhaben?
KATHARINA LIENSBERGER: (lacht) Ich seh es so, dass Druck für mich etwas Positives ist. Der Hang in Zagreb ist etwas Besonderes. Ich komme sehr gern her, es macht mir immer sehr viel Spaß. Ich bin überhaupt dankbar, dass wir hier nach dem schweren Erdbeben und den hohen Coronazahlen überhaupt fahren dürfen. Es soll ein Zeichen des Friedens sein für das neue Jahr, speziell für Zagreb.
Was würden Sie als Ihren Schlüssel zum Erfolg bezeichnen?
Schnell Ski zufahren, dass ich alles aus mir heraushole und stark abschließe. Jetzt muss ich noch versuchen den guten Schwung vom alten Jahr mitzunehmen, denn es ist alles angerichtet. Die Konstanz kommt nur dann, wenn man immer aufs Neue versucht das Optimum herauszuholen. Und trotzdem weiß ich ganz genau, dass noch mehr Potenzial in mir steckt. Dafür braucht es seine Zeit, auch wenn ich ein wenig ungeduldig bin. Schlussendlich ist der Weg das Ziel.
Am Semmering waren noch kleine Fehler dabei. Haben Sie die Läufe ausführlich analysiert?
Ja, wir haben gesehen, dass ich keineswegs fehlerfrei war. In Teilpassagen hab ich gemerkt, dass es schneller geht. Letztlich konzentrier ich mich auf meine Stärken und versuche auf diese aufzubauen. Dass es immer besser geht, ist klar, nur so kann man sich weiterentwickeln.
Fühlen Sie sich bereit für den ersten Weltcupsieg?
Es ist cool zu sehen, dass es vorangeht, dass ich meine Leistungen vom Training ins Rennen umsetzen kann. Es war jahrelange Arbeit und es gab auch genügend Phasen, in denen es nicht einfach war. Die Richtung stimmt absolut. Und träumen von der Krone darf erlaubt sein.
Die Bedingungen in Zagreb werden nicht leicht sein, es hat viel geregnet. Es gilt also?
Es gilt wie immer sich aufs Wesentliche, aufs Skifahren, zu konzentrieren. Der Bärenberg verlangt einem alles ab. Da heißt es pushen vom Start weg.