Im Vorjahr landete Katharina Truppe beim Slalom in Levi als beste Österreicherin auf Platz drei. 2018 war Bernadette Schild als Beste ebenfalls Dritte. Beide ÖSV-Läuferinnen rechnen sich auch für die Bewerbe heute und morgen "gute Chancen aus, wieder vorne mitzureden". Vor allem Truppe ist "optimistisch. Allein das Gefühl auf jenen Hang zurückzukehren, auf dem du deinen ersten Podestplatz geholt hast, sorgt für ein Hochgefühl. Ich gebe aber zu - 2019 war ich vom Ergebnis schon sehr überrascht. Eines darf ich sicher nicht machen - mich selbst unter Druck zu setzen. Damit kann ich dann im Rennen nicht umgehen. Ich muss ganz locker fahren. Um wieder auf das Stockerl zu kommen, wird nur ein gutes Rennen nicht reichen. Es braucht auch Glück dazu."

Noch etwas verunsichert ist Schild: "Nach meiner Kruezbandverletzung bin ich jetzt ein Jahr keinen Slalom gefahren. Ich habe keine Ahnung, wo ich stehe, daher lasse ich alles auf mich zukommen. Es wird sicher ein paar Rennen benötigen, bis sich wieder alles normal anfühlt. Da Levi nicht mein Lieblingshang ist, nehme ich alles, wie es kommt." Das gilt auch für Katharina Liensberger, die im Vorjahr in Levi Siebente war.

"Im Training hatte ich einige ganz gute Läufe. Ob sie auch schnell waren, ist Interprätationssache, da wir keine internationale Vergleiche haben. Wenn es mir gelingt, in Finnland vier solide Läufen auf die Pist zu zaubern, bin ich zufrieden", erklärt die Vorarlbergerin, für die "Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova die Favoritinnen sind. Sie fahren einfach so gut Ski, dass wir gar keine Trainingszeiten von ihnen zu sehen brauchen."

Sieben Läuferinnen unter den Top 30

Mit viel Optimismus sieht ÖSV-Damenchef Christian Mitter den Rennen entgegen: "Wir haben sieben Läuferinnen unter den Top 30. Die Ausgangsposition ist also gut. Die mit den niederigsten Startnummern sollten auch ganz vorne mitfahren - wenn es geht. Auch wenn alles super läuft, einen Sechsfach-Sieg werden wir sicher nicht feiern." Der Steirer kennt auch die Tücken im Flaggenwald: "Du kannst im Slalom ganz weit vorne landen, ohne etwas dafür zu können, weil der Rennlauf eben so  speziell ist." Auch wenn Mitter und sein Team alles versuchen, um Normalität walten zu lassen "kannst du Corona nicht mehr ausklammern. Zum Glück sind Spitzensportlerinnen gewohnt, sich an Regeln und Normen zu halten. Wir versuchen trotzdem von den Damen so viel wie möglich fern zu halten, damit sie sich auf das Skifahren konzentrieren können."

"Wir saßen alle gemeinsam in einem richtig großen Flieger. Ich denke, so ein großes Flugzeug ist in Kitilää noch nie gelandet. Wir mussten während des ganz Fluges eine FFP-2-Maske tragen. Gleich nach der Ankuft wurden wir in Finnland getestet", berichtet Liensberger. Auch für Schild war es eine "ganz besondere Reise. Bis jetzt bringen mich Corona und die Umstände nicht aus der Ruhe, auch weil alles super organisiert ist und sich für uns alles zwischen Start und Ziel auf der Strecke nichts ändert".