Die NS-Vergangenheit eines österreichischen Skipioniers sorgt derzeit in Neuseeland für Debatten. Nach dem im August in Neuseeland verstorbenen steirischen Skipionier Willi Huber ist eine Skipiste und ein Bergrestaurant benannt. Tausende Neuseeländer fordern nun mit einer Petition die Umbenennung der Piste und die Entfernung einer Gedenktafel an den Österreicher.
Der gebürtige Schladminger, der in den 1950er Jahren nach Neuseeland ausgewandert ist, gilt als einer der Gründerväter des Mount Hutt-Skigebiets in Canterbury. Laut neuseeländischen Medien starb Huber am 9. August im Alter von 98 Jahren in der neuseeländischen Stadt Geraldine. Mitte August wurde eine Online-Petition auf dem Portal change.org gestartet, die bis Freitag von mehr als 5.100 Menschen unterzeichnet wurde.
Grund dafür ist die Mitgliedschaft Hubers bei der Waffen-SS und seine Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz. Auch in den vergangenen Jahren äußerte sich der Österreich in Interviews in Neuseeland verharmlosend über die NS-Zeit, wir unter anderem das Simon Wiesenthal Center in Jerusalem kritisierte.
Beweise müssen vorliegen
Die Eigentümer des Skigebiets wollen der Forderung bisher nicht nachkommen. Das Unternehmen würde eine Umbenennung des Huber's Hut Restaurant und der Huber's Run-Piste erwägen, wenn ihnen Beweise vorgelegt würden, die Huber ausdrücklich mit Kriegsverbrechen in Verbindung bringen, erklärte der Manager des Mount Hutt-Skigebiets James McKenzie laut dem Online-Portal "Stuff" .
Huber kam 1953 nach Neuseeland und arbeitete zunächst als Bergführer. Berühmt wurde er in Neuseeland, weil er in den 1970er Jahren maßgeblich an der Erschließung des Skigebiets am 2.190 Meter hohen Mount Hutt mitwirkte. Er lockte auch das österreichische Olympia-Skiteam für Trainingslager an. Bundespräsident Thomas Klestil verlieh ihm für seine Verdienste 2003 die "Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich". Trotz des ständigen Wohnsitzes in Neuseeland behielt er laut eigenen Angaben die österreichische Staatsbürgerschaft.