Die allseits beliebte Frida Hansdotter hat in ihrer Karriere alles gewonnen, was es im Ski-Zirkus zu gewinnen gibt: Einen Olympiasieg, drei WM-Medaillen, vier Weltcupsiege und 35 Weltcup-Podestplätze hat die 34-Jährige in ihrer Vita stehen. In Soldeu verabschiedete sich Hansdotter vor einem Jahr in traditioneller schwedischer Tracht von der großen Bühne. Ihre Fitness hat sie als „Ski-Pensionistin“ nicht eingebüßt – das kam während der Sendung „Mästarnas mästare“ in Schweden zum Vorschein.
In dieser messen sich zurückgetretene, schwedische Athleten aus allen Sportarten und treten in verschiedenen Herausforderungen gegeneinander an. Eine Aufgabe bestand darin, so lange wie möglich an einer Wand zu sitzen. 13 Minuten lautete der bemerkenswerte Rekord, den Biathlon-Ass Magdalena Forsberg 2013 aufgestellt hatte. Hansdotter brach ihn nicht, sie pulverisierte ihn. Unglaubliche 26 Minuten hielt die Frau aus Västerås durch.
Schmerzen ausgeblendet
„Ich dachte, als ich Magdas Rekord übertraf: 'Soll ich jetzt aufgeben'?“, sagte Hansdotter in der Sendung. „Gleichzeitig hatte ich aber noch Kraft in meinen Beinen und überlegte, ob ich vielleicht 15 Minuten schaffen könnte.“ Ermutigt durch die Konkurrenten um Ex-Fußballspieler Kim Källstrom, der „nur“ fünf Minuten durchhielt, blendete Hansdotter die Schmerzen aus und verharrte ganze 26 Minuten in der schmerzhaften Position. „Absolut unglaublich, man fragt sich, woraus sie gemacht ist“, meinte die frühere Leichtathletin Susanna Kallur im Anschluss. Mit diesem Gedanken steht sie nicht alleine da.