Der durchschnittliche Österreicher wird selbst bei dieser Beginnzeit keine gröberen Probleme mit dem Wachwerden haben, so er auch dem alpinen Skirennsport huldigt. Um 5 Uhr früh MEZ wird nämlich am Samstag der zweite Durchgang des Herren-Riesentorlaufs im auf der Hauptinsel Honschu gelegenen japanischen Naeba gestartet. Das ist kein Problem für den "Homo austriacus", der im landesweiten Mittel ein paar Minuten nach sechs Uhr aufsteht.
Wesentlich schwieriger wird es für die Freaks, die auch den ersten Durchgang nicht versäumen wollen, da könnten am Wochenende - am Sonntag folgt der Slalom - jeweils um 2 Uhr früh eher die Nachtvögel zum Zug kommen. Die teilnehmenden Skiherren sind daher schon vor einigen Tagen ins Land der aufgehenden Sonne aufgebrochen, um sich zeitlich und räumlich zu akklimatisieren. Der Jetlag ist mittlerweile überwunden.
Riesentorlauf-Debüt für Pertl
Die Österreicher geben sich bezüglich der Chancen verhalten zuversichtlich, vor allem bei der Schwachstelle Riesentorlauf, in der es freilich nur noch bergauf gehen kann. Adrian Pertl, rasanter Saisonaufsteiger im Lager der ÖSV-Techniker, wird in dieser Disziplin sein Weltcup-Debüt geben. "Mein Ziel ist es, im zweiten Durchgang dabei zu sein", meint der Kärntner. Das gilt natürlich auch für seine Kollegen, allen voran Pertls engerer Landsmann Marco Schwarz sowie Manuel Feller.
Wesentlich günstiger sind die Voraussetzungen im Slalom. Pertl strebt nach seinem sensationellen dritten Platz in Chamonix die nächste Top-Platzierung an, diesmal darf er schon früher ins Rennen gehen, er hat sich in die Top 30 nach vorne gearbeitet. Schwarz hat gute Erinnerungen an Naeba, denn hier war er 2016 schon Dritter.
Den Österreichern gefällt es in Japan. "Die Leute sind brutal nett, und von der Kultur her ist es auch etwas anderes, das ist eine gute Abwechslung, da kommt man auch einmal auf andere Gedanken", findet Schwarz nur lobende Worte für Volk und Land. Pertl ist auch auf den Geschmack gekommen. "Das Essen ist sehr gut." Der Corona-Virus spielt keine große Rolle. "Händewaschen und Menschenmassen meiden", lautet das Motto.