Eines steht jetzt schon fest: Die große Kugel für den Gesamtweltcup wird dieses Jahr von jemandem in die Höhe gestemmt, der sie bisher noch nicht in seinem Wohnzimmer stehen hat. Von den aktuell aktiven Athleten konnte sich nämlich einzig und allein Carlo Janka 2009/10 zum Gesamtweltcupsieger krönen. Der Schweizer dürfte jedoch als aktuell 39. in der Weltcup-Wertung mit 503 Punkten Rückstand alle Mühen haben dieses Kunststück zu wiederholen. Deutlich bessere Karten auf den Titel als bester Skifahrer der Saison und den "depperten Glasbecher" wie Marcel Hirscher die Trophäe einst nannte, haben Henrik Kristoffersen, Alexis Pinturault und Aleksander Aamodt Kilde.
Henrik Kristoffersen (841 Punkte)
Kristoffersen, der sich bereits zweimal im Rennen um den Gesamtweltcup nur Hirscher geschlagen geben musste, hat nach 25 von 44 Rennen die Trümpfe in der eigenen Hand. Mit seinem Sieg beim Nachtslalom von Schladming baute der Norweger nicht nur seiner Führung im Slalom-Weltcup auf 57 Punkte vor dem Schweizer Daniel Yule aus, sondern auch seinen Polster im Kampf um großes Kristall. So führt der 25-Jährige im Gesamtweltcup nun bereits komfortable mit 119 Punkten von Alexis Pinterault.
Alexis Pinturault (722 Punkte)
Der Franzose, der aktuell bei drei Saisonsiegen hält, könnte durch bereits drei Ausfälle im Slalom das Nachsehen haben. Pinterault schnallt im Gegensatz zu Kristoffersen auch die langen Ski an. Während er auf Spezialabfahrten seit 2013 gänzlich verzichtet, konnte Pinterault im Super-G bereits überzeugen. Mit Rang neun in Kitzbühel und Rang vier in Beaver Creek stehen zwei Top-Ten-Ergebnisse auf der Habenseite des 26-fachen Weltcupsiegers.
Aleksander Aamodt Kilde (700 Punkte)
Mit langen Skiern und hohen Geschwindigkeiten fühlt sich Aleksander Aamodt Kilde besonders wohl. Mit dem 27-jährigen Norweger mischt ein Speedfahrer mit im Kampf um den Gesamtweltcup. Kilde klassierte sich zehn Speed-Rennen neunmal unter den ersten Zehn, einzig im Super G von Lake Louise verpasst der bullige Norweger als Zwölfter die Top-Ten. Kildes Formkurve zeigt zudem auch im Riesentorlauf steil nach oben. Nach Platz 21 in Sölden und einem Ausfall in Beaver Creek gelangen dem Norweger mit Rang vier in Alta Badia und Rang fünf in Adelboden absolute Spitzenplätze.
Matthias Mayer (692 Punkte)
Lediglich Außenseiterchancen dürfte Matthias Mayer haben. Der Kitzbühel-Sieger, der sich derzeit auf Rang vier im Gesamtweltcup wiederfindet, fährt zwar eine der besten Saisons seiner Karriere, muss jedoch bereits kommendes Wochenende auslassen. Ein grippaler Infekt verhindert ein Antreten des Doppel-Olympiasiegers bei den Speed-Rennen von Garmisch-Partenkirchen.