Der ÖSV-Skispringerin Chiara Hölzl ist am Samstag in Rasnov (Rumänien) ein Doppelschlag gelungen. Die 22-jährige Salzburgerin feierte mit 1,9 Punkten Vorsprung auf die Deutsche Katharina Althaus ihren zweiten Weltcupsieg und übernahm einen Punkt vor der Vorarlbergerin Eva Pinkelnig auch die Gesamtführung. Die dreifache Saisonsiegerin Pinkelnig wurde Tages-Dritte (+6,8).
Die bisherige Spitzenreiterin, die Weltmeisterin Maren Lundby aus Norwegen, ist nach dem fünften Tagesrang mit 15 Zählern Rückstand Gesamt-Dritte. Hölzl sorgte für den bereits sechsten ÖSV-Einzel-Weltcupsieg bei den Damen in Folge. Sie hatte die Serie mit ihrem Premierenerfolg in Klingenthal eingeleitet und war auch an dem in diese Periode fallenden Team-Sieg in Zao beteiligt. Österreich führt im Nationencup überlegen.
In Rasnov verbesserte sich Hölzl im Finale - getragen vom Aufwind - vom fünften Rang und stand nach der Tageshöchstweite von 99 Metern nach zuvor 89 ganz oben auf dem Podest. Vizeweltmeisterin Althaus hatte nach dem ersten Durchgang geführt, lag aber in der Endabrechnung mit 93 und 94 m umgerechnet einen Meter hinter der Pongauerin. Diese jubelte nach ihrem weiten Flug auf der HS97-m-Schanze. "Der erste Sprung war schon in Ordnung, aber der zweite war eine richtige Rakete. Da hat alles gepasst."
Die Team-Vize-Weltmeisterin von Seefeld 2019 übernahm als zweite Österreicherin nach der Ex-Gesamtsiegerin Daniela Iraschko-Stolz - sie wurde am Samstag Achte - die Gesamtführung. "Natürlich ist es ein Traum jeder Springerin, auch einmal das Gelbe Trikot anzuziehen", erklärte Hölzl. "Aber wirklich wichtig ist es erst am Ende der Saison. Momentan liegen wir alle so eng beieinander, da muss alles zusammenpassen."
Hölzl ist in dieser Saison ein Muster an Beständigkeit. Sie hat bisher die Platzierungen 3, 2, 1, 6, 4, 3, 2 und 1 erreicht. Am Sonntag folgt ein weiterer Einzelbewerb.