Slalom-Vizeweltmeister Michael Matt kennt sich momentan selbst nicht richtig aus. "Ich weiß auch nicht, wenn es nicht läuft, dann kommt noch so ein Blödsinn dazu. Das ist mir beim Training jetzt einmal passiert, aber sonst überhaupt noch nie", sagte der Tiroler nach seinem Ausfall am Sonntag im ersten Durchgang des Weltcup-Slaloms in Wengen, weil es ihm die Ski überkreuzt hatte.
Mit den Plätzen elf in Levi und fünf in Val d'Isere hatte die Slalom-Saison ordentlich für ihn begonnen. In Zagreb griff er nach dem Sieg, schied als Halbzeitzweiter im Finale aber aus. "Ärgerlich. Aber zumindest der Speed passt", versuchte er dies rasch abzuhaken. In Madonna di Campiglio vergriff er sich beim Material und verpasste als 33. sogar den zweiten Durchgang. "Es ist brutal zur Zeit, ich weiß auch nicht, was los ist. Es ist ein bisschen zum Speiben", stellte er damals fest.
"Eine Scheiß-Situation"
In Adelboden wurde er im zweiten Durchgang von Platz zehn auf 24 zurückgereicht, in Wengen musste er schon nach Lauf eins die Heimreise antreten. "Es ist eine Scheiß-Situation, aber es hilft nichts. Es wird schon für irgendwas gut sein, vielleicht, im Nachhinein dann. Momentan weiß ich nicht wofür", sagte der 26-Jährige, der am Vorabend auch fast die Startnummernauslosung verpasst hatte.
Die Vorfreude auf die Heim-Klassiker in Kitzbühel und Schladming wollte er sich aber nicht nehmen lassen. "Nein. Mittlerweile kannst da eh nur noch selbst drüber lachen. Das ist, wie wenn dir vor der Saison jemand sagst, du gewinnst drei Rennen hintereinander, dann erscheint dir das auch unmöglich und du kannst dir das nicht vorstellen, dass es so was gibt. Aber anscheinend schon", meinte der Flirscher grübelnd.
Training in Kitzbühel
In der Vorbereitung auf Wengen trainierte er einen Tag am Ganslernhang in Kitzbühel, da ging es aber vorrangig darum, die Wellen kennenzulernen. "In St. Anton habe ich nur einen Tag trainiert, weil es mir ein bisserl eingeschossen ist. Das Training war okay." Das war auch die Fahrt in Wengen, so lange oder kurz sie eben dauerte. "Ganz oben hat es mir vom Fahren her ganz gut gefallen." Das Wissen gilt es mitzunehmen zu den Heimrennen. "Weiterkämpfen, das nützt eh nichts. Aufhören kann ich noch nicht mit 26."