Es war eine Premiere - eine mit vielen Überraschungen: Denn (fast) keine der großen Namen schaffte es beim ersten Parallel-Riesentorlauf ins Halbfinale. Mikaela Shiffrin (Achtelfinale), Petra Vlhova (1. Runde), Wendy Holdener (Achtelfinale) - allesamt schieden sie früh aus. Nur Federica Brignone kam bis ins Halbfinale, dort war aber Endstation, gegen die Sensation des Tages - und die kam aus Österreich: Elisa Mörzinger, in vier bisherigen Weltcuprennen ohne Punkte, kam ins Finale, dort musste sie sich einer anderen "Sensation" geschlagen geben: Denn den Sieg holte sich die Französin Clara Direz.
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Mörzinger, eine Mühlviertlerin, übezeugte schon in der Qualifikation, in der sie als Zehnte den Einzug ins Parallel-Finale schaffte und damit beste Österreicherin war. Dort begnügte sie sich aber nicht damit, "nur" und erstmals Weltcuppunkte zu holen: Zunächst bezwang sie Erin Mielzynski (CAN), dann die schwedische RTL-Spezialistin Sara Hector und auch noch die Italienerin Sofia Goggia. Und im Halbfinale war sie auch schneller als Brignone.
"Es ist mega, mir fehlen die Worte, es ist voll emotional", meinte Mörzinger kurz nach dem Rennen tief bewegt im ersten ORF-Interview. "Ich habe versucht, mich nur auf mich zu fokussieren, alles andere auszublenden. Ich habe Nerven gezeigt", meinte sie. Tatsächlich bewies sie starke Nerven, ließ sich auch durch große Namen nicht beeindrucken. Nur im Finale, da war Direz auf dem (sichtlich schnelleren) blauen Kurs ein wenig stärker. Eine Tatsache, die auch Mikaela Shiffrin ein wenig säuerlich vermerkte: "Es macht Spaß, diesen Bewerb zu fahren. Aber man muss noch feilen, Glück sollte dann doch nicht den Ausschlag geben", meinte die US-Amerikanerin.
Die anderen Österreicherinnen? Enttäuschten, wie schon im Riesentorlauf am Samstag. "Aber ich denke nicht, dass das nicht optimale Rennen einen Einfluss hatte", meinte etwa Katharina Liensberger. Vier Damen schafften es ins Finale, drei scheiterten schon in der ersten Runde. Liensberger, Katharina Truppe und Katharina Huber mussten sich gleich wieder verabschieden.
"Ich hatte nur eine Hundertstelsekunde Rückstand, wollte alles riskieren. Dann bin ich am Innenski ausgerutscht. Das ist bitter, man muss es aber hinnehmen", meinte Truppe. Schon in der Qualifikation gescheitert: Franziska Gritsch, Eva-Maria Brem und Julia Scheib.