Im Vorjahr hatte Petra Vlhova (SVK) Mikaela Shiffrin den Sieg beim Nachtslalom der Damen in Flachau wegeschnappt. In Zagreb demütigte die Slowakin ihre US-Kotrahentin mit 1,31 Sekunden Vorsprung im Torlauf. Dazu ließ Vlhova-Trainer Livio Magoni das Training von Shiffrin geheim filmen. Aus all diesen Zutaten wird ein "Essen", dessen Würze vor allem den Fans ein "scharfes Duell" verspricht. Dazu plauderte Shiffrin nach ihrem Aus in der alpinen Kombination in Zauchensee aus der Schule.
"Ich fühle mich doppel unter Druck gesetzt. Nicht von außen, sondern von mir selbst. Im Slalom setzt mich Petra unter Druck, liefert eine grandiose Performance nach der anderen ab. Ich will aber immer besser sein als sie, daher heißt es noch mehr Gas geben. Auch im Gesamt-Weltcup fühle ich Druck, da Federica Brignone und Petra mir auf den Fersen sind. Ich darf nicht nachlassen, muss Punkte holen." Ganz verständlich ist die Angst der 24-Jährigen nicht, liegt sie doch 261 Punkte vor der Italienierin und gar 313 Zähler vor Vlhova.
Um wenigstens ein bisschen Ablenkung zu erfahren, stellte sich die Titelverteidigerin im Gesamt-Weltcup in Zauchensee in den Zielraum, um sich den Kombi-Slalom anzusehen: "Ich brauche Abstand. Es reicht, wenn ich mich am Montag wieder mit dem Nacht-Slalom beschäftige. Ich werde mein bestes Skifahren brauchen, um in Flachau gewinnen zu können."
Selbst das beste Skifahren dürfte für die ÖSV-Damen zu wenig sein. In Zagreb belegte Katharina Liensberger zwar Rang drei, hatte aber 3,49 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Vlhova. "Der Rückstand auf Vlhova und Shiffrin wird kleiner werden. Die Damen müssen nur ihre guten Schwünge konstanter auf die Piste bringen", erklärt ÖSV-Damenchef Christian Mitter, der seine Schützlinge zum Training nach Dienten, auf die Reiteralm und nach Flachau geschickt hatte. Die Vorarlbergerin Magdalena Egger gibt im Flutlicht-Rennen ihr Weltcup-Debüt.
Joschi Kopp