Vor dem Riesentorlauf am Donnerstag in Alta Badia hatte ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher noch gemeint: "Mit Marco Schwarz bin ich wirklich glücklich, er steigert sich von Lauf zu Lauf. Dabei sind es ja erst zehn Monate her seit seiner Knieverletzung." Und was macht der Kärntner auf der so schwierigen "Gran Risa"? Rang vier nach dem ersten Durchgang, Platz sechs am Ende (+0,88 Sekunden) und damit das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere in dieser Disziplin. Österreichs Herren müssen jedoch weiter auf den ersten Podestplatz in dieser Saison in einem technischen Bewerb warten.
Schwarz aber zeigte sich natürlich vollauf zufrieden. "Wenn mir das vorher wer gesagt hätte, hätte ich den sechsten Platz jederzeit genommen", meinte der Techniker. "Im zweiten war es fast noch schlagiger, speziell im Flachen ist es unruhiger geworden. Das Knie hält, jetzt kann ich richtig attackieren", lautete sein Fazit. Am Montag strebt der Kärntner auch im Parallel-Riesentorlauf (Finale ab 18.15 Uhr/live ORF 1) einen Spitzenplatz an. "Im Training hat es sehr gut funktioniert", betonte der 24-Jährige.
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Den Riesentorlauf gewann der Norweger Henrik Kristoffersen, der 25-jährige Olympiasieger siegte 0,31 Sekunden vor dem Franzosen Cyprien Sarrazin, der wie schon in Beaver Creek (13.) Laufbestzeit im zweeiten Durchgang markierte. Dritter wurde der Slowene Zan Kranjec (+0,39). Dabei hatte Kristoffersen als Sechster nach dem ersten Lauf noch wie ein Rohrspatz aufgrund der widrigen Bedingungen geschimpft: "So ein Rennen kann auch gefährlich für einen Rennläufer sein. Ich habe gehört, dass sie hier erst am Mittwoch mit dem Präparieren der Piste begonnen haben. Warum haben sie das nicht schon früher gemacht?"
Kristoffersen übernahm mit seinem insgesamt 20. Weltcup-Sieg, dem vierten im Riesentorlauf, auch die Führung im Gesamt-Weltcup vom Oberösterreicher Vincent Kriechmayr, der am Freitag den Super-G im Grödnertal gewonnen hatte. Der Norweger Leif Kristian Nestvold-Haugen, der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte, fiel auf den elften Rang zurück.
Odermatt verletzt
Das Schweizer Supertalent Marco Odermatt belegte zwar Rang fünf, dürfte sich aber schwerer verletzt haben. Im Ziel ging er völlig ausgepumpt zu Boden und hielt sich das rechte Knie. „Bei meiner Fahrt in den Zielhang hinein habe ich bei einem Tor einen Schlag erwischt und sofort einen Schmerz im Knie verspürt“, erklärte der 22-Jährige.