Als Vorläufer wagte sich Christof Innerhofer im Super-G über von Gröden über die Strecke. Für die Teilnahme am Rennen fühlte sich der Südtiroler noch nicht gerüstet. 35 Jahre jung ist der „Sunnyboy“ aus Gais mittlerweile. Und er will sich noch einmal nach einer schweren Verletzung noch einmal zurückkämpfen. Denn Innerhofer erlitt bei den italienischen Super-G-Meisterschaften nach Ende der Weltcupsaison im Frühjahr einen Kreuzband- und Meniskusriss im rechten Knie.
„Dafür, dass es erst neun Monate her ist, bin ich sehr zufrieden mit dem Heilungsverlauf“, sagte er in Gröden, nachdem er das erste Training bestritten hatte. Um zu testen. „Es ist nämlich so: Ein Kreuzbandriss alleine ist etwas ganz anderes als ein Kreuzbandriss, bei dem auch der Meniskus reißt. Das ist wie Tag und Nacht“, erklärt Innerhofer und beginnt zu erzählen: „Ich habe mit dem Christian Walder (dem Kärntner Abfahrer, Anm.) geredet. Der konnte schon drei Wochen nach seinem Kreuzbandriss 100 Kilometer radeln. Bei mir waren es drei Monate danach nicht einmal 30“, sagt er und ergänzt: „Ich habe aber auch viel mit Conny Hütter (steirische Abfahrerin, die Freundin von Christian Walder, Anm.) geredet, die hat sich zwei Monate vor mir verletzt und ist nicht so weit wie ich.“
Damit das möglich ist, habe er gearbeitet. „Ich war in Schliersee, habe täglich zehn, elf, zwölf Stunden trainiert. Beine, Rumpf, Rücken, ich habe wohl mehr gearbeitet als je zuvor, um fit zu werden“, erzählt er. Am Schliersee, da geben sich viele Skifahrer die Klinke in die Hand. Innerhofer ist wegen seiner anhaltenden Rückenprobleme schon Stammgast in der dortigen Physiotherapie, er kam über den Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt zu dieser Adresse - an diesen hatte er sich vor Jahren wegen der Rückenprobleme gewandt, er war, wie er erzählt, "der einzige, der helfen konnte".
Auch Marcel Hirscher war während seiner aktiven Zeit Stammkunde, Max Franz etwa ist es ebenso; wenn im dichten Kalender Zeit für den Ausflug bleibt. Denn jeder Extra-Kilometer im Auto will in diesen Monaten für Skifahrer wohlüberlegt sein, die Reiserei von Ort zu Ort ist fordernd genug.
„Ich will einfach fit sein“, begründet Innerhofer, warum er sich die Strapazen mit dem Pendeln zum Schliersee antut - und lächelt. Noch aber reagiere das Knie: „Nach dem Abfahrtstraining habe ich es schon gespürt – und das war wirklich hart, im Blindflug. Da gab es davor auch viele Fragezeichen. Viele Sprünge, Schläge, schlechte Sicht.“ Und das nach nur sechs Tagen auf Ski, wie er betont, "mehr habe ich noch nicht trainiert". Super-G sei er auch erst auf zwei verschiedenen Pisten gefahren. Sein Fazit, nachdem das Knie nach dem ersten Training auch ein wenig schmerzte: „Da braucht es schon noch ein bisschen, bis ich wieder in der Form von vor der Verletzung bin.“
Start und Sturz als Vorläufer
Trotzdem überlegte er, zu starten, „weil ich in Abschnitten gar nicht so weit weg war von den Guten“, wie er sagt. Am Donnerstagabend entschied er sich dagegen – und musste doch parat stehen. Denn weil dem OK die Vorläufer ausgingen (zwei waren im Abfahrtstraining gestürzt, einer hatte einen Autounfall), musste Innerhofer einspringen. Da kam dann die nächste Panne: Innerhofer stürzte selbst - aber er blieb ohne weitere Verletzung, auch das rekonvaleszente Knie hielt.