Vor einem Jahr konnte Mikaela Shiffrin den Riesentorlauf in Courchevel noch für sich entscheiden. Am Dienstag reichte es für die US-Amerikanerin nur zu Rang 17. Eine Erklärung für den Absturz hatte die 24-Jährige nicht, meinte aber unter Tränen: "Ich werde darüber hinwegkommen. Es geht ja schließlich nicht um Leben und Tod, sondern nur um Skifahren." So ganz glaubhaft ist das nicht, wenn man weiß, wie ehrgeizig die Titelverteidigerin im Gesamtweltcup ist. Selbst nach einem zweiten Platz verließ sie diverse Weltcup-Orte nicht gerade mit einem Lächeln im Gesicht.
Den Tag nach dem Rennen verbrachte Shiffrin mit Training in Frankreich. Eine, die sonst ständig anwesend ist, fehlte: Mama Eileen. Bei einem klärenden Gespräch vor einigen Tagen kamen die beiden Damen überein - die Mama fährt nicht mehr zu jedem Rennen mit, bleibt mehr zu Hause in den USA. Da auch ihr Manager Kilian Albrecht mehr Abstand zu ihr hat, reist sie quasi allein durch die Welt. Ob das - aufgrund fehlender Gespräche mit vertrauten Personen - ein Grund für das Debakel war, wird sich in Val d'Isere zeigen.
Dort stehen am Samstag, 21. Dezember, eine Abfahrt und am Sonntag, 22. Dezember, eine alpine Kombination (Super-G, Slalom) auf dem Programm. Im französischen Ski-Ort absolvierte "Mika" bisher nur einen Riesentorlauf (2013). Diesmal wird es die Kombination sein, die Abfahrt lässt Shiffrin "ziemlich sicher aus". Um möglichst geruhsame Weihnachten in Europa verbringen zu können, muss wohl ein Sieg her. Sonst könnten die Tage in Toblach, wo sie der Weihnachtsmann besuchen wird, mehr als hektisch werden, warten doch am 27./28. Dezember in Lienz ein Riesentorlauf und ein Slalom.