Der mit Dopingvorwürfen konfrontierte Skiläufer Hannes Reichelt geht von einer baldigen Verfahrenseinstellung aus. "Wir warten eigentlich nur darauf, bis die Behörden sagen: 'Handys sind ausgewertet, wir haben nichts gefunden und das Verfahren wird eingestellt", sagte Reichelt am Freitag bei einem Medientermin in Salzburg.
Reichelt war im Zuge der Ermittlungen im Rahmen der "Operation Aderlass" Ende Mai von Beamten des Bundeskriminalamts einvernommen worden. Bei Reichelt steht der Verdacht der Einnahme verbotener Medikamente im Raum. Der 39-jährige Salzburger hat die Vorwürfe stets in Abrede gestellt.
Reichelt: "Es schwirrt doch herum"
Reichelt hoffte knapp zwei Wochen vor dem Ski-Saisonstart darauf, dass die Causa bis Ende Oktober geklärt ist. "Es schwirrt doch herum. Es belastet mich nicht groß, aber es ist einfach da. Solange es nicht erledigt ist, habe ich es im Hinterkopf."
Der Routinier will aus den seiner Meinung nach unberechtigten Vorwürfen mittlerweile sogar Motivation ziehen. "Wenn es im Training zach wird, dann führe ich mir das vor Augen und werde so aggressiv und entwickle einen Ehrgeiz, den ich so vielleicht gar nicht mehr hatte."
Ende September hatte die Anklagebehörde erklärt, dass sich der Anfangsverdacht bisher nicht weiter bestätigt habe. "Zur gewissenhaften Abklärung" waren damals noch Datenauswertungen erforderlich, die nun offenbar abgeschlossen sind. Denn Reichelt hat am Donnerstag seine Telefone zurückbekommen. Der Sportler kommentiert das mit einer Portion Galgenhumor. "Es hat fünf Monate gedauert, bis ich meine Handys zurückkriege. Wenn man weiß, wie schnell iPhones an Wert verlieren..."