Das Colorado Snowsports Museum hat auf seiner Facebook-Seite das Ableben des österreichischen Ski-Pioniers Pepi Gramshammer (87) bekanntgegeben. "Pepi war fast 60 Jahre lang der Herzschlag von Vail und er liebte seine Wahlheimat aufrichtig. Er verkörperte den amerikanischen "can do spirit" und das Vail Valley und alle, die Vail und Beaver Creek besuchen, sind ihm zum Dank verpflichtet", heißt es.
Die Geschichte von Josef "Pepi" Gramshammer ist vergleichbar mit jener vieler Österreicher, die wie der ehemalige Nationalteam-Skirennläufer aus Kufstein in den 1960er-Jahren ihr Glück in den USA als Skiprofis oder Skilehrer versucht haben. Bei Gramshammer war es nicht zuletzt auch die Enttäuschung über die Nichtnominierung für Olympia gewesen, warum er 1960 in die USA ging und über Sun Valley nach Vail kam. Dort avancierte der gelernte Käser dann zu einem der Pioniere, die wesentlich am Aufbau der heute bedeutendsten Ski-Stadt Nordamerikas beteiligt waren.
Am 18. Dezember 1964 und damit vor 50 Jahren eröffnete Gramshammer zusammen mit seiner Frau Sheika, einer gebürtigen Kärntnerin, die er in Aspen kennengelernt hatte, das nach europäischem Vorbild erbaute Gasthaus. Gramshammer war bald ein wichtiges Gemeindemitglied. 1989 war er auch im WM-Organisations-und Exekutivkomitee tätig gewesen.
1989, 1999 und 2015 war der direkt am Gore Creek und der legendären Bridge Street und nur wenige Schritte von den Skipisten entfernte Gasthof von Gramshammer in Vail der Standort des "Haus Ski Austria" während den Weltmeisterschaften. "Ich bin mit Leib und Seele Wirt", hatte der Tiroler damals erklärt. Er war noch selbst begeisterter Skifahrer und hatte "Pepi's Wedelwochen" seinen Namen gegeben hat. Zusammen mit seinen Landsleuten Erich Sailer und Anderl Molterer hatte Gramshammer seinerzeit auch Race-Camps gegründet, in denen Nachwuchsfahrer ausgebildet wurden.