Die Meldung ist durchaus explosiv - im Zuge der "Operation Aderlass" sind die Ermittler offenbar auch auf den Namen von Hannes Reichelt gestoßen. Der 38-jährige Ex-Weltmeister und Kitzbühel-Sieger ist demnach von den Beamten des Bundeskriminalamtes einvernommen worden. Nähere Details sind noch nicht bekannt.
Nun hat der österreichische Skiverband in einer Aussendung erstmals reagiert: "Der ÖSV ist von Hannes Reichelt und dessen Management informiert worden, dass der Athlet im Zuge der Ermittlungen gegen Johannes Dürr auch befragt wurde. Reichelt hat auch gegenüber dem ÖSV versichert, dass diese Behauptungen gegen ihn nicht zutreffen, er niemals unerlaubte Substanzen zu sich genommen und auch nie jemanden für die Beschaffung solcher beauftragt hat", heißt es da.
Keine Auffälligkeiten
Weiters heißt es: "Der ÖSV wurde von der Dopingagentur NADA, die für alle Dopingkontrollen in Österreich zuständig ist, nie über etwaige Auffälligkeiten informiert. Reichelt ist - wie viele andere Athleten auch - mehrmals im Jahr getestet worden." Und man beruft sich im Verband auf die Unschuldsvermutung - man wartet also auf Beweise, die die Relevanz der Andeutungen, dass Reichelt verbotene Substanzen genommen habe, zutreffen. Zustande gekommen war die Verbindung offenbar dadurch, dass Reichelt Trainingspläne vom Langlauftrainer Gerald H. bekam, mit dem er auch die Schule besuchte.
Der ÖSV stellt aber auch klar: "Selbstverständlich gilt für den ÖSV die Prämisse: Null Toleranz bei Dopingvorfällen und harte Konsequenzen für wen auch immer."