Sie hat es geschafft! Österreichs Abfahrtsspezialistin Nicole Schmidhofer hat die magische Grenze von 200 Kilometern pro Stunden beim Finale der Speedski-WM geknackt. "Es war mega cool", erklärt sie, "ich habe für diese kurze Zeit das Beste rausgeholt und mit mehr als 217 km/h auch weit mehr geschafft, als ich mir erhoffen durfte. Das Gefühl ist schwer zu beschreiben – es macht nochmals einen richtig großen Unterschied aus, ob man wie gestern rund 200 km/h oder heute 217 km/h fährt. Das hohe Tempo wird einem dann beim Abschwingen erst so richtig bewusst."
Die Murtalerin verbesserte am Freitag schon in der Qualifikation mit 188,679 km/h deutlich den österreichischen Rekord von 179,600 km/h. Den stellte im Jahr 2013 Conny Seebacher auf.
Im Finale der WM legte die Super-G-Weltmeisterin von 2017 noch einmal nach und pulverisierte mit einer Geschwindigkeit von 217,590 km/h ihren eigenen Rekord deutlich. Im Halbfinale hatte sie zuvor mit 212,014 km/h erstmals die 200er-Schallmauer durchbrochen. Am Ende landete Schmidhofer auf dem vierten Rang. Die aktuelle Bestmarke bei den Damen hält die Italienerin Valentina Greggio mit 247 km/h.
Das Projekt Speedski ist somit fürs Erste auch wieder abgeschlossen. "Vielleicht fahre ich irgendwann mal wieder mit, aber jetzt heißt es sich wieder voll und ganz auf den Alpinbereich zu konzentrieren. Ein gewisses Risiko ist nach einer langen Saison natürlich dabei, denn bei so hohen Geschwindigkeiten heißt es immer mit voller Konzentration bei der Sache zu sein", sagt Schmidhofer.
Bei den Herren holte ÖSV-Speed-Spezialist Klaus Schrottshammer mit 226,843 km/h die Bronzemedaille. Der 39-jährige Bad Mitterndorfer musste sich nur dem Italiener Simone Origone (228,862) und dem Franzosen Simon Billy (227,592) beugen. Manuel Kramer (222,772) wurde für ihn enttäuschend nur Siebenter, im Weltcup ist er aktuell Zweiter.