In Sotschi konnte am Samstag erwartungsgemäß auch der statt der abgesagten Abfahrt angesetzte Super-G wegen zu viel Neuschnee nicht stattfinden. Er wurde offiziell auf Sonntag verschoben. Ohne Rennen sind damit in Russland schon zwei weitere Weltcupkugeln vergeben worden.
Die erste hatte sich Mikaela Shiffrin mit dem sechsten Gewinn der Slalomwertung schon vor knapp zwei Wochen mit ihrem Sieg beim City-Event in Stockholm gesichert. Weil neben der US-Amerikanerin auch Verfolgerin Petra Vlohova auf die nachfolgenden Rennen in Crans-Montana und Sotschi verzichtet, ist der dritte Gewinn der großen Kristallkugel für Shiffrin ebenfalls bereits fix.
Dritter Streich von Shiffrin
Die am 13. März 24 Jahre alt werdende Amerikanerin hat seit Stockholm 719 Punkte Vorsprung auf Vlhova, damit stand ihr dritter Gesamtsieg nach 2017 und 2018 bereits vor dem Sotschi-Wochenende fest. Nach Russland sind in Spindlermühle (Riesentorlauf und Slalom) sowie danach beim Finale in Andorra (4 Einzeldisziplinen-Rennen) nur noch insgesamt sechs für die Einzelwertung relevante Rennen im Kalender und damit maximal 600 Punkte zu holen.
Durch die Absage der Sotschi-Abfahrt steht auch fest, dass erstmals seit 2007 (Renate Götschl) die Abfahrts-Gesamtwertung wieder an eine Österreicherin geht. Nicole Schmidhofer kann im letzten Rennen beim Finale in Soldeu nur noch von der 90 Punkte zurückliegenden Teamkollegen Ramona Siebenhofer eingeholt werden, 100 Punkte sind maximal zu holen. Obwohl Siebenhofer damit einen Sieg benötigt, warnte Schmidhofer: "In der Abfahrt bewegt man sich immer auf des Messers Schneide. Ich war noch nie dort und aus ist es erst, wenn das Rennen in Soldeu gefahren ist und wir beide im Ziel sind."
Schmidhofer will aufholen
Schmidhofer war jedenfalls eine der heftigsten Daumendrückerinnen dafür, dass in Sotschi am Ende wenigstens ein Super-G stattfinden kann. In dieser Disziplin ist die Steirerin mit 47 Punkten Rückstand auf Shiffrin sowie 15 hinter Tina Weirather (LIE) Dritte und hat damit ebenfalls noch Chancen auf Kristall. "Natürlich ist der Super-G für mich hier das Wichtigere, weil Mikaela nicht da ist. Es wäre eine Möglichkeit, Punkte aufzuholen und auch dort um die Kugel mitzufahren", sagte Schmidhofer.
Eine gewisse Chance auf wenigstens ein Rennen in Rosa Khutor bestand durchaus. Nach tagelangem Schneefall soll am Sonntag erstmals besseres Wetter herrschen, sogar Sonnenschein wird erwartet. Ob die Veranstalter angesichts des anhaltenden Schneefalls - es wurden am Samstag weitere 20 Zentimeter erwartet - aber die an vielen Stellen zu weiche Piste tatsächlich noch rennfertig bekommen, ist fraglich.
Flache Piste als Problem
Am Samstag mussten die Pistenarbeiten wegen einer Lawinenwarnung sogar einmal unterbrochen werden. Ein Problem auf der Oympiastrecke von 2014 ist, dass ein großer Teil der Piste zu flach ist, um den vielen Schnee schonend hinausrutschen zu können. Pistengeräte würden die Rennlinie zerstören. Angesetzt ist der Super-G am Sonntag um 8.30 Uhr MEZ (live ORF eins).