Die Ausfallsserie im österreichischen Ski-Nationalteam vor den alpinen Weltmeisterschaften ab 4. Februar in Aare ist auch am Sonntag nicht abgerissen. Am Tag nach dem Out des zweifachen Abfahrtssaisonsiegers Max Franz fiel Cornelia Hütter auch bei den rot-weiß-roten Damen ein Speed-Ass aus. Die Steirerin muss infolge eines Sturzes in der Garmisch-Abfahrt vier bis sechs Wochen pausieren.
Bei der 26-Jährigen wurde bei einer danach in Innsbruck durchgeführten MRI-Untersuchung ein Innenbandeinriss im rechten Knie und ein Muskelfaserriss in der linken Wade festgestellt. Damit wird Hütter definitiv bestenfalls erst Ende Februar nach den Titelkämpfen wieder in den Ski-Zirkus einsteigen. "Im Moment ist es natürlich sehr bitter, aber in ein paar Wochen sieht es wieder anders aus", sagte Hütter in einer ersten Reaktion.
Sie hatte auf der Kandahar-Strecke einen Schlag erwischt und war bei hohem Tempo spektakulär ins Fangnetz abgeflogen. Die ÖSV-Athletin war zwar schnell wieder auf den Beinen, schnallte die Skier an und fuhr selbst ins Ziel, klagte aber im Ziel über Knieschmerzen. Letztlich kam mit der Diagnose die Ernüchterung. "Es ist eine weitere Hürde, die nicht geplant war, aber ich werde auch diese überwinden. Jetzt heißt es wieder aufstehen und weitermachen."
Es ist schon Hütters zweite schwere Blessur in dieser Saison. Am 2. Dezember hatte sie sich im Super-G von Lake Louise eine Knorpelfraktur der rechten Oberschenkelrolle erlitten. Ihr Comeback gab die Freundin von Speed-Fahrer Christian Walder am 18. Jänner in der Abfahrt von Cortina d'Ampezzo mit Rang neun. Es folgten Platz sechs in der zweiten Cortina-Abfahrt, Zwölfte war sie im dortigen Super-G, 18. in jenem am Samstag in Garmisch. Hütter hat diese Saison vier Top-Ten-Ränge.
Die zweifache Olympia-Teilnehmerin bleibt damit bei Großereignissen ohne Medaille, das Maximum auf dieser Ebene war Rang vier im WM-Super-G 2015. Zwischendurch war Hütter aber auch durch einen Anfang Jänner 2017 erlittenen Kreuzbandriss außer Gefecht gewesen, knapp elf Monate später feierte sie in einer Lake-Louise-Abfahrt einen Sieg-Comeback.
Vor Hütter waren im Dezember und Jänner auch Katharina Gallhuber sowie Anna Veith und Stephanie Brunner jeweils mit einem Kreuzbandriss für die Weltmeisterschaften ausgefallen. Sie allesamt waren WM-Fix-Teilnehmerinnen und - Medaillenhoffnungen gewesen. Dennoch bleiben im in diesem Winter vor allem auf Speed-Seite so starken OSV-Team noch einige Podestkandidatinnen.
Die Abfahrt in Garmisch konnte Stephanie Venier für sich entscheiden.