Er ist zweifacher Olympiasieger, fünffacher Weltmeister, Gesamtweltcupsieger, Sieger von 36 Rennen - und er ist bald nicht mehr aktiv unterwegs. Aksel Lund Svindal verkündete just bei der "Kitz Race Party" in Kitzbühel am Samstag das Ende seiner Karriere. Nicht mit sofortiger Wirkung, aber nach den Rennen bei der Weltmeisterschaft in Aare im Februar wird Schluss sein. "Die Rennen bei der WM werden meine letzten sein!"
Svindal, nicht nur großer Sportler, sondern auch großer Sympathieträger, hat seit geraumer Zeit mit Knieproblemen zu kämpfen, kann auch nicht mehr laufen. Seit seinem Sturz just in Kitzbühel 2016 nahmen die Probleme nicht mehr ab. Bei den Abfahrten in Bormio und dem Training in Kitzbühel wurde die alte Verletzung wieder akut. Deshalb musste er auch den Traum vom ersten Abfahrtssieg auf der Streif aufgeben und sowohl diese als auch den Super-G am Sonntag auslassen.
Schon am Freitag hatte der deprimiert über das Problem mit seinem Knie gesprochen. "Ich wusste, dass es in diesem Jahr schwer werden würde und dass ich nicht jedes Rennen fahren kann. Aber ich hoffte, dass es nicht gerade Kitzbühel ist, was ich auslassen muss." Er musste - aber es gibt noch ein großes Ziel: "Das Wichtigste jetzt für mich persönlich ist, dass ich in Aare am Start stehen kann mit einer Möglichkeit zum Gewinnen. Das ist das Ziel. Da muss ich jetzt ein bisschen taktieren." Zur Taktik zählte offenbar, dass er auch hier in Kitzbühel das Karriereende verkündet. Dort, wo ihm der Abfahrtssieg noch fehlt. Wäre alles nach Wunsch verlaufen, hätte er am Samstag der Abfahrt nach einem Sieg den Abschied verkündet. Doch dieser Erfolg blieb ihm verwehrt.
Nun verkündete er das Ende, im Smoking auf der Bühne des mondänen Race Clubs in Kitzbühel, das voll gefüllte VIP-Zelt spendete Standing Ovations.
Svindal machte sich in seiner Karriere zum erfolgreichsten norwegischen Skifahrer aller Zeiten, feierte in 386 Weltcuprennen 36 Siege und fuhr 80 Mal aufs Podest. In Pyeongchang hatte er sich im Februar 2018 zum ersten norwegischen Olympiasieger in der Abfahrt gekürt, deshalb war er erst vor wenigen Wochen auch zu Norwegens Sportler des Jahres gekürt worden.