Die Verletzungsmisere bei Österreichs Ski-Assen nimmt kein Ende: Nach dem Kreuzbandriss bei Stephanie Brunner am Freitag erwischte es auch noch Anna Veith. Eine Untersuchung im Klinikum Hochrum in Innsbruck brachte die bittere Gewissheit: Die Ski-Olympiasiegerin zog sich beim Riesenslalom-Training in Pozza di Fassa einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Die WM-Saison ist damit beendet, ob Veith nach ihrer Leidensgeschichte ein weiteres Mal zum Comeback ansetzt, steht wohl noch in den Sternen.
Besonders bitter: Die 29-Jährige war im Training nicht einmal zu Sturz gekommen, sondern hatte nach einem Schwung einen Schlag abbekommen und dann das Training gestoppt. Bei der Untersuchung im Klinikum Hochrum durch Christian Hoser wurde ein Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie diagnostiziert. Und Hoser, der soeben die (geplante) Operation von Brunner beendet hatte, operierte auch gleich die Wahl-Steirerin Veith.
Ob und wie es mit der Karriere der ehemaligen Gesamtweltcup-Siegerin weitergeht, war zunächst unklar. Auch ein Statement Veiths gab es verständlicherweise so knapp nach dem Unfall und vor der OP mit Verweis auf "den schweren persönlichen Rückschlag" nicht. Genug durchgemacht hat die Wahl-Steirerin jedenfalls nach ihrem Olympiasieg 2014 und den WM-Titeln 2015. Begonnen vom "Management"-Streit mit dem Verband, der schweren Verletzung im Oktober 2015, als sie sich im rechten Knie das Innenband, das Kreuzband und die Patellasehne riss. Im Februar 2017 ließ sie sich dann das linke Knie und die chronisch entzündete Patellasehne operieren.
Veith kämpfte sich schneller zurück als erwartet, feierte nach 1000 Tagen ohne Sieg beim Super-G in Val d'Isère 2017 wieder einen Weltcupsieg und fühlte sich in dieser Saison nach einem "ungewohnten", weil verletzungsfreien Sommer voll Tatendrang. Aber sie war sich auch durchaus der Belastung bewusst: "Das Skifahren bleibt ein enorm belastender Sport", hatte sie gemeint - und ihren Vertrag mit ihrem Kopfsponsor gleich um drei Jahre verlängert. Vielleicht ist auch das ein Baustein, um ein weiteres Mal für das Comeback zu kämpfen.