St. Anton bleibt das Wetterpech treu. Drei Jahre nachdem die Damenrennen wegen Schneemangels abgesagt werden mussten, kam diesmal das K.o. für die Arlberg-Kandahar-Rennen wegen zu viel Schnee und aus Sicherheitsgründen. Die extreme Winterwetterlage führte dazu, dass die für das kommende Wochenende geplant gewesenen Abfahrt und Super-G schon am Mittwochabend abgesagt werden mussten.
Ob die Rennen woanders nachgeholt werden können, war vorerst offen. Der ÖSV sei prinzipiell bestrebt, Rennen in Österreich zu behalten, hieß es dazu aus dem Büro des Skiverbandes in Innsbruck. FIS-Renndirektor Atle Skaardal hält es für möglich, dass man etwa die Abfahrt nächste Woche am Freitag vor den traditionellen Dolomiten-Speedrennen in Cortina d'Ampezzo durchführt. "Das wäre das nahe liegendste", sagte Skaardal zur APA.
Zusätzlich den Super-G am Montag an das Cortina-Programm anzuhängen, "wird es aber eher nicht spielen", vermutete Skaardal. Man brauche nun aber etwas Zeit, um eventuelle Verlegungen der Arlberg-Rennen zu klären.
Damit entfallen auch die geplant gewesenen Comebacks von US-Star Lindsey Vonn und der Österreicherin Cornelia Hütter. Beide wollten nach Verletzungen am Arlberg wieder auf die Rennpisten zurückkehren.
Eine Absage im WM-Ort von 2001 hatte sich aufgrund des aktuellen Extrem-Winterwetters und der exorbitanten Neuschneefälle, die speziell die Zentral- und Nordalpen betreffen, abgezeichnet. Bereits Dienstag war das für Donnerstag geplant gewesene Abfahrtstraining gestrichen worden, um an der absehbar zugeschneiten Strecke arbeiten zu können. Letztlich musste man angesichts der enormen Neuschnee-Mengen und der anhaltenden Lawinengefahr sowie ungünstiger Wetterprognosen frühzeitig und komplett kapitulieren.
Absage aus Sicherheitsgründen
Die frühe Absage in Abstimmung zwischen den Verantwortlichen des Österreichischen Skiverbandes, der FIS und dem Organisationskomitee in St. Anton erfolgte aus Sicherheitsgründen, weil erhöhte Lawinengefahr vorherrscht und die Sicherheit für die Pistenarbeiter dadurch nicht mehr gewährleistet werden kann, erklärte der Österreichische Skiverband in einer Aussendung.
Die enormen Schneemengen - insgesamt sind laut ÖSV bereits drei Meter Schnee gefallen - und die weiteren prognostizierten starken Schneefälle (bis zu einem Meter) in den kommenden Tagen würden die Durchführung der Rennen verhindern. Bis Mittwoch seien durch die Pistencrews 120.000 Kubikmeter Schnee aus der Rennstrecke entfernt worden. Letztlich vergeblich.
St. Anton hat zuletzt die Damen-Weltcuprennen im Dreirad mit anderen Orten in Österreich ausgetragen. Kommendes Jahr ist wieder Altenmarkt-Zauchensee an der Reihe, das 2016 für St. Anton eingesprungen war. Weil Bad Kleinkirchheim künftig wegfällt, wäre St. Anton nun schon wieder 2021 an der Reihe. Zum letzten Mal Weltcup-Rennen durchgeführt hat man am Arlberg 2013.
Neben den beiden Speedrennen von St. Anton hängt im Damen-Weltcupkalender auch die abgesagte Kombination von Val d'Isere noch in der Luft. "Ich glaube nicht, dass wir diese noch vor der WM unterbringen. Dazu haben wir einfach nicht genug freie Tage", sagte Skaardal.
Weiter geht der Damen-Weltcup kommenden Dienstag mit einem Riesentorlauf am Kronplatz in Italien. Danach folgen Cortina d'Ampezzo (Speed), Garmisch-Partenkirchen (Speed) und am 1./2. Februar die Technikrennen in Maribor, ehe es zur WM in Aare in Schweden geht.
Herren-Rennen in Adelboden gesichert
Die Weltcuprennen der alpinen Ski-Herren am Wochenende in Adelboden sind vom Wetter nicht gefährdet. Am Mittwoch rieselten zwanzig Zentimeter vom Himmel, auch für Donnerstag war Schneefall vorhergesagt. Mit Freitag enden aber die Niederschläge. "Bei uns ist alles im grünen Bereich", hieß es im Berner Oberland. Am Samstag steht auf dem Chuenisbärgli ein Riesentorlauf auf dem Programm, am Sonntag ein Slalom.