Einen Tag nach dem Riesentorlauf sinnt Mikaela Shiffrin beim Slalom auf dem Semmering heute (10.30 bzw. 13.30 Uhr) auf Revanche. Nach lediglich Platz fünf am Freitag beim Überraschungssieg von Petra Vlhova im Riesentorlauf kann die bei 35 Slalomsiegen haltende US-Amerikanerin auf dem "Zauberberg" zudem Vorbild Marlies Raich und Alberto Tomba überflügeln. Sie hätte dann im Slalom nur noch Ingemar Stenmark (40) vor sich.

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Shiffrin hat zudem nur noch dieses eine Rennen, um weitere Bestmarken aufzustellen. Im letzten Weltcup-Rennen des Jahres könnte sie die erste Läuferin in einem Kalenderjahr mit neun Siegen im Slalom und 15 insgesamt werden. Derzeit teilt sie sich diese Bestmarke mit Marcel Hirscher mit 14.

Neben Vlhova ist auch Olympiasiegerin Frida Hansdotter (SWE), mit 33 Jahren seit Courchevel die älteste Slalomläuferin auf dem Weltcup-Podium, eine, die Shiffrin dieses Ziel vermasseln kann. Vlhova ist die einzige, die seit dem Start der Vorjahressaison außer Shiffrin Weltcup-Slaloms gewonnen hat. Nämlich im November 2017 in Levi und im Jänner 2018 in Lenzerheide. Von den jüngsten elf Slaloms hat Shiffrin aber zehn für sich entschieden.

"Einfädeln kann jeder"

Die besten Chancen, Österreichs längste Sieglos-Serie im Slalom (38 Rennen, zuletzt Nicole Hosp im November 2014) zu beenden, hat Raichs Schwester Bernadette Schild. Die Salzburgerin war Dritte in Levi und Vierte in Killington und vergab eine weiteren Podestplatz zuletzt in Courchevel als Halbzeitdritte durch einen Ausfall. "Das ist abgehakt. Es war ja trotzdem insgesamt eine gute Vorstellung und einfädeln kann im Slalom jeder. Das haben an diesem Tag ja auch Marcel Hirscher und Henrik Kristoffersen gezeigt", meinte Schild schmunzelnd.

Mit Semmering, Oslo, Zagreb und dem großen Heimspiel am 8. Jänner in Flachau warten nun große Aufgaben auf die Salzburgerin. "Ich gehe immer gleich an die Bewerbe heran. Ich versuche, so schnell wie möglich Ski zu fahren."

Ein Trio fix dabei

Mit Schild, Katharina Liensberger und Katharina Truppe sind nach der Verletzung von Katharina Gallhuber drei ÖSV-Damen für den City Event am 1. Jänner in Oslo fix. Auch Liensberger wird speziell im Slalom immer stärker, hat als Vierte in St. Moritz und Fünfte in Courchevel schon am Stockerl "angeklopft."

"Wenn ich zeige, was ich kann, wird es weit nach vorne gehen", gab sich die junge Vorarlbergerin vor dem Heim-Auftritt am Zauberberg selbstbewusst. Ob Shiffrin im Slalom unschlagbar sei? "Würde ich nicht sagen. Es ist grandios, was sie bei jedem Rennen zeigt. Aber ich ziehe mein eigenes Ding durch", sagte Liensberger, die auf den ersten Podestplatz hofft. "Träumen soll ja erlaubt sein", sagte sie lachend.

Das ÖSV-Aufgebot für den Damenslalom am Semmering: Stephanie Brunner, Michaela Dygruber, Franziska Gritsch, Katharina Huber, Katharina Liensberger, Bernadette Lorenz, Chiara Mair, Bernadette Schild, Katharina Truppe.