Was für ein Auftakt auf dem Gletscher: Bei schwierigsten Bedingungen lieferten sich die besten Damen der Welt einen sehenswerten Kampf. Mit dem besten Ende für Tessa Worley - die Französin fing die Halbzeitführende Federica Brignone im zweiten Lauf mit einem fulminantem Angriff auf schwieriger Piste noch um 19 Hundertstelsekunden ab - Rang drei ging an Mikaela Shiffrin. Erfreulich war das "Comeback" von Steffi Brunner nur sieben Monate nach ihrem Kreuzbandriss: Die Tirolerin fuhr bei schlechter Sicht und ruppiger Piste auf den großartigen fünften Platz, nur fürs Podest reichte es nicht.
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Worley ist die erste Französin, die in Sölden triumphierte. "Ich wusste das, weil es mir bei der Startnummernauslosung gesagt wurde. Und da hab' ich geantwortet: Dann mach ich es halt morgen. Ich hatte also Druck", meinte Worley. Und sie hielt Wort und erfüllte sich damit auch den Wunsch, endlich auch in Sölden zu gewinnen. "Es ist immer hart hier. Aber der zweite Lauf war wirklich extrem. Wir haben alle wenig gesehen, es war sehr ruppig, sehr hart. Und ich kann sagen, dass ich wirklich stolz bin, hier zu gewinnen!" Es war der 13. Weltcupsieg ihrer Karriere.
Auch Steffi Brunner war stolz. "Rang fünf habe ich mir nicht einmal erträumt. Wir haben zwar noch viel zu arbeiten, aber es geht in die richtige Richtung", meinte die Zillertalerin. Und erklärte auch, warum sie sich nach einer schweren Verletzung auch hier nicht zurückhielt: "Ich habe keine Schmerzen und hatte nach einer Verletzung nie Probleme", meinte die 24-jährige, die im Ziel ausgelassen jubelte: "Ich hätte nie gedacht, dass es zur Führung reicht, als ich ins Ziel kam. Und dann kann man im Comebackrennen den Emotionen schon einmal freien Lauf lassen!"
Resch als große Überraschung
Die große Überraschung aus österreichischer Sicht war Stephanie Resch. Die 22-jährige Salzburgerin brauste im ersten Lauf mit hoher Nummer 49 auf Rang 16 - und war auch im zweiten Lauf lange auf Bestzeitkurs. Allerdings kassierte Resch im Flachstück auf den letzten zehn Sekunden noch ein "Paket" von 1,4 Sekunden - trotzdem darf sie mit ihrem besten Weltcuprergebnis und Platz 19 - unmittelbar vor Anna Veith und Bernadette Schild - sehr zufrieden sein. Es war erst das zweite Mal, dass sie Weltcuppunkte gemacht hat. "Ich habe gesehen, dass im Training meistens gut geht. Aber dafür, dass ich bis Dienstag um einen der zwei letzten Startplätze gekämpft habe, ist es ganz gut gegangen."
Weil sie in die Top 20 fuhr, gibt es eine Folge: Ihr Ex-Trainer, der Vater wird, will sein in Bälde erwartetes Kind nun nach seinem Ex-Schützling Stephanie nennen. Die hat auch noch eine andere Begründung, warum sie nun stärker wurde. "Ich habe während meine Verletzung viel gelernt. Und ich bin wohl auch erwachsener geworden."
Auch Katharina Liesnberger und Katharina Truppe zeigten gute Form: Die Vorarlbergerin Liensberger schaffte als 16. sogar ihr bisher bestes RTL-Ergebnis im Weltcup. Für Truppe, die sich mit Nummer 58 für den zweiten Lauf qualifizierte, ist Rang 17 ebenfalls ein echter Grund für Zufriedenheit.
Enttäuschend: Ricarda Haaser, die im Training Serienbestzeiten fuhr, wurde unmittelbar vor Eva-Maria Brem nur 23. Brem fand aber Positives: "Das war wohl das schwierigste des ganzen Winters. Ich habe gewusst, dass es bei unruhigen Verhältnissen noch nicht so passt. So gesehen ist es o.k." Die Bilanz der ÖSV-Damen: Mannschaftlich stark, dass es gleich neun in den zweiten Lauf schafften und auch punkteten - allerdings die meisten (noch) mit Respektabstand zur Spitze.