Der siebenfache Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher hat seine Prioritäten verlagert und die Favoritenrolle auf die große Trophäe seinem norwegischen Mitbewerber Henrik Kristoffersen zugeteilt. "Die Gesamtweltcup-Stage gehört dem Henrik. Das ist für mich heuer kein Thema. Da werden andere Gegner für ihn eine größere Rolle spielen als ich", sagte der Dominator der vergangenen Jahre.
Der kürzlich erstmals Vater gewordene Hirscher lässt sich offen, wie viele und welche Rennen er kommenden Winter fahren wird. "Für mich ist einmal wichtig, dass wir jetzt dieses Rennen hier fahren. Dann schauen wir weiter, wie die Vorbereitung auf die nächsten Rennen läuft", sagte er vor dem Sölden-Riesentorlauf am Sonntag. Auch wie oft er noch auf dem Rettenbachgletscher fahren wird, ist fraglich. "Ich kann das jetzt nicht beantworten, das wird sich herausstellen. Das hängt von ganz vielen Faktoren ab."
Das Problem mit dem Setup
Gespannt ist er auch selbst, was am Sonntag möglich sein kann. Der Vergleich mit den Kollegen sei okay gewesen, aber für ein großes Urteil reiche es nicht. "Es war sicherlich sehr viel Trockentraining. Ich habe versucht, entsprechend fit zu bleiben. Der Trainingstag heute war sehr, sehr gut, aber hat wahrscheinlich recht wenig mit dem Rennen dann zu tun", sagte Hirscher. "Was das Setup betrifft, habe ich nicht viel herumgetan, es hat im letzten Jahr sehr, sehr gut funktioniert."
Große Tüftelei sei nicht möglich gewesen, weil die Bedingungen dies nicht zugelassen hätten. Zum Vorschein gekommene Steine auf den Pisten waren nach dem langen, warmen Sommer eine Begleiterscheinung. "Es war ein Warmfahren, die guten Ski haben wir zurückgehalten. Auch heute noch. Die richtig guten Ski kannst nicht hernehmen, denn bei jeder Trainingsfahrt ist es eine 50:50 Chance, ob der Ski ganz kaputt ist, oder man ihn noch richten kann." Für alle Athleten sei es schwierig, das Set up zu finden. Er gehe davon aus, dass er mit einem Ski aus der vergangenen Saison fahren werde.
Ziel für Sonntag sei es, gut in die Saison hineinzufinden. "Und natürlich geht es schlussendlich schon wieder darum, so schnell wie möglich zu sein und im besten Fall Rennen zu gewinnen. Aber, und so ist meine Einschätzung, es wird schon ein bisserl dauern, bis ich wieder richtig hineinfinde. Aber grundsätzlich brennt das Feuer und es macht Spaß. Ich bin mir sicher, dass ich mich für den richtigen Weg entschieden habe."